Das Programm des zweiten Bücherfests ist bekannt. Für 15 Lesungen, Spoken-Word-Shows und literarische Konzerte bildet es den Rahmen. Die Veranstalter erwarten vom 25. bis 27. Mai über tausend Besucher.
Mathias Frei
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Die Zeit der Elfenbeintürme in der Literatur ist vorbei. Das sagt Marianne Sax, Programmchefin des Frauenfelder Bücherfests. Leseauftritte seien für Autoren wichtiger denn je. Sax weiss, wovon sie spricht. Nun hat sie fürs zweite Bücherfest eingeladen. Und die Literatinnen und Literaten kommen. Vom Freitag, 25., bis Sonntag, 27. Mai, kommen Literaturschaffende in Frauenfeld in Kontakt mit ihrem Publikum.
Ein Wochenende lang Festivalstimmung, wie man es vom ersten Bücherfest vor zwei Jahren in Erinnerung hat. Damals zählten die Veranstalter knapp tausend Besucher. Diese Marke will man diesmal übertreffen, wie der städtische Kulturbeauftragte und Bücherfest-OK-Mitglied Christof Stillhard sagt. Wären alle Veranstaltungen ausverkauft, käme man auf 1700 Besucher. Stillhard empfiehlt auf jeden Fall, den Vorverkauf zu benutzen. Und Marianne Sax spricht von dieser Gier nach besuchten Veranstaltungen, die sie von anderen Festivals her kennt.
Gierig zu werden ist zweifellos möglich bei diesem Programm. Den Auftakt macht am Freitag der schottische Autor Martin Walker, bekannt durch seine Krimiserie mit dem französischen Dorfpolizist Bruno. Walker spricht gut Deutsch und diskutiert mit Literaturwissenschafterin Christine Lötscher, die zuvor zum Thema «Der Abgrund im Alltag» und über Regionalkrimis spricht. Für die Lesung aus Walkers neuestem Bruno-Roman zeichnet Schauspieler Hanspeter Müller-Drossaart verantwortlich. Late-Night am Freitag steht der literarische Tausendsassa Michael Stauffer mit seinen gspässigen Sachen auf der Bühne. Er ist Teil des Spoken-Word-Ensembles «Bern ist überall» – und das als gebürtiger Frauenfelder. Spoken-Word, Sound und Trägerin des Deutschen und des Schweizer Buchpreises gibt es am Samstag bei Melinda Nadj Abonji («Schildkrötensoldat») und Jurczok1001 zu sehen. Nicht verpassen darf man gleichentags die Frauenfeld-liest-ein-Buch-Autorin Mariana Leky und Raoul Schrott. Der grossartige Erzähler gilt als «poeta doctus», aktuell ist von ihm «Erste Erde. Epos». Für kleine Lesefans gibt es Kinderliedermacher Bruno Hächler am Samstag und «Saurierfamilie Drei»-Autorin Ute Krause am Sonntag. Reinhard Joppich und Mario di Leo vertonen ein literarisches Manifest über die Freiheit mit Gitarre und Canzoni (Sonntag). Auch am Abschlusstag spricht Historiker Aram Mattioli über die indigene Geschichte Nordamerikas. Zum Ende gibt es im Cinema Luna Lesung, Gespräch und Film zur Weltreisenden Katharina von Arx.
Die Bücherfest-Veranstaltungen gehen heuer im Rathaus, Eisenwerk, Staatsarchiv, «Kaff», Cinema Luna, Bistro Zur Alten Kaplanei und in der Theaterwerkstatt Gleis5 über die Bühne.
Ab heute Vorverkauf im Bücherladen Marianne Sax. Das ganze Programm ist zu finden auf www.buecherfest.ch