Seit Montag ist die Blumenaustrasse in Eschlikon für den Verkehr wieder in beide Richtungen geöffnet. Der Gemeinderat korrigiert damit seinen eigenen Entscheid vom März 2015. Die Sperre zielte auf die Elterntaxis ab.
ESCHLIKON. Es ist wieder alles beim alten an der Blumenaustrasse. Der Strassenabschnitt direkt an der Primarschule kann seit Montag wieder durchgängig befahren werden. Dies schreibt die Gemeine Eschlikon in den Gemeindenachrichten, welche morgen veröffentlicht werden. Die Signalisation «Begegnungszone» bestimmt die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf 20 Stundenkilometer.
Vor drei Jahren hatte der Eschliker Gemeinderat auf Antrag der Volksschulgemeinde entschieden, die Durchfahrt mit einer Schranke zu sperren. Dazu wurde an der östlichen Einfahrt ein Pfahl aufgestellt. Die Sperre zielte auf die sogenannten Elterntaxis: In Eschlikon karrte ein bedeutender Teil der Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule. Aus Sicht der Volksschulbehörde waren sie ein Sicherheitsrisiko für die Fussgänger in der Begegnungszone. Im März 2015 bewilligte der Gemeinderat die Sperrung definitiv und plante gar eine zweite Schranke bei der Einmündung des Quantwegs (unsere Zeitung berichtete). Doch so weit kam es nie: Verschiedene Anwohner reichten Rekurse ein.
Infolge der Einsprachen hat die Kommission Strassenwesen schliesslich eine Arbeitsgruppe beauftragt, das weitere Vorgehen mit den betroffenen Anwohnern sowie der Volksschulgemeinde in die Wege zu leiten. Und diese hat Resultate geliefert: Laut Thomas Buhl vom Planungsbüro Widmer AG in Frauenfeld kann die Blumenaustrasse «aus verkehrstechnischer Sicht» wieder geöffnet werden – ausser der Strassenabschnitt solle «aufgrund politischer Prioritäten als <Spielstrasse>» genutzt werden. Darüber hinaus führe die Sperrung – wie auch die Anwohner monierten – zu gefährlichen Verkehrssituationen bei der Einmündung Haldenstrasse: Hauptursache seien die wartenden Elterntaxis im Bereich des Wendeplatzes, welche die Sicht behindern. Zudem würden Radfahrer auf die linke Strassenseite abgedrängt.
Diese Ergebnisse haben den Gemeinderat in seiner Sitzung vom 14. April dazu bewogen, die Strassensperrung per 9. Mai aufzuheben und die Schranke zu entfernen. «Die Sperrung der Blumenaustrasse hatte das Sicherheitsproblem nicht aufgehoben, sondern nur verschoben», begründet Gemeindeschreiber Marcel Aeschlimann den Entscheid.
Die Volksschulgemeinde indes ist über den Entscheid des Gemeinderates nicht erfreut. «Die Blumenaustrasse ist gerade während der Pausen ein Begegnungsraum für die Primarschüler», sagt die Präsidentin Susanna Koller Brunner. Aber auch ausserhalb der Pausen werde der Strassenabschnitt regelmässig von Schülern passiert. Dies zum Beispiel von Kindergärtnern, welche für die Logopädie das Gebäude wechseln müssten.
Trotzdem ist die Volksschulgemeinde gewillt, mit der politischen Gemeinde notwendige Massnahmen zur Verbesserung der Sicherheit für die Schulkinder zu erarbeiten. Die nächste gemeinsame Sitzung findet Ende Mai statt. Konkrete Änderungen kann Koller Brunner allerdings noch nicht nennen.
Dafür kennt Schulleiter Thomas Minder eine Lösung: «Gerade Eltern können viel zur Sicherheit beitragen: Auf Taxifahrten zur und von der Schule sollten sie verzichten.»