Die Gemeinde lanciert auf Anfang Jahr einen Integrationstreff. Ziel ist es, Menschen mit Migrationshintergrund den Anschluss an die Gesellschaft zu ermöglichen.
Simon Roth
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Das Ziel steht fest. Das Konzept ist noch offen. Ideen schwirren dennoch durch den Raum. Am 10. Januar startet ein weiteres Projekt der Gemeinde Eschlikon, das Menschen mit Migrationshintergrund eine einfachere Integration ermöglichen soll. Die zu diesem Zweck gegründete Migrationskommission hat bereits vor einem Jahr das «Themen-Café» initiiert. «Alle zwei Wochen treffen sich acht bis zwölf Frauen», sagt Gemeinderätin Isabelle Denzler vom Ressort Soziales und Gesundheit und spricht von einem erfolgreichen Integrationsprojekt. Inhalt der Treffen sind jeweils verschiedene Alltagsthemen, die den Frauen die hiesigen Gepflogenheiten näherbringen. So werden Fragen besprochen wie etwa was zu beachten ist, wenn das Kind mit der Schule «bräteln» geht, wie man ein Zugbillett löst oder wie der Abfall korrekt entsorgt wird.
«Das Angebot steht allerdings nur Frauen offen, was Männern gegenüber unfair ist. Deshalb haben wir uns entschieden, einen Treffpunkt in der Bibliothek anzubieten», erklärt Denzler. Zurzeit betreut die Gemeinde 15 männliche Asylsuchende. Das Angebot stehe jedoch allen Einwohnern Eschlikons offen, auch jenen ohne Migrationshintergrund.
Wöchentlich besteht künftig die Möglichkeit, sich von 17 bis 19 Uhr in der Bibliothek in ungezwungener Atmosphäre zu treffen. «Der Treffpunkt steht auch im Zeichen des 20-Jahr-Jubiläums, das Eschlikon nächstes Jahr feiert. Damit soll die Gemeinde noch enger zusammenrücken», sagt Denzler.
Jeweils ein Mitglied der Migrationskommission führt durch den Abend. Auch ein kleines Budget besteht, um Getränke und Snacks bereitzustellen. Mögliche Themenschwerpunkte hat sich das Gremium bereits überlegt: So bietet das Projekt Raum für unterschiedliche Hilfestellungen wie etwa Unterstützung beim Erledigen der Hausaufgaben leisten, Kochrezepte austauschen oder andere beim Verfassen von Bewerbungen unterstützen.
Die Stossrichtung steht also fest: ein besseres Verständnis füreinander zu ermöglichen. Wichtig ist der Gemeinderätin deshalb, dass untereinander deutsch gesprochen wird. «Dennoch haben wir das Konzept bewusst offengelassen. So können wir besser auf die Bedürfnisse der Leute eingehen», erklärt sie. «Wir wollen das Angebot zuerst erschaffen und schauen dann weiter.»
Es gehe darum, miteinander in Kontakt zu kommen und Hürden abzubauen. «Wir denken zum Beispiel an das ‹Göttisystem›. Wenn man jemanden kennt, gestaltet sich der Beitritt in einen Verein und somit die Integration in die Gesellschaft viel einfacher», erklärt Denzler. In einer zweiten Phase wolle man auch die verschiedenen Kirchen ins Projekt einbinden.
Freiwillige, die einen Beitrag leisten und sich mit ihrem Wissen und Können einbringen wollen, melden sich bei den Sozialen Diensten unter: isabelle.kaufmann@eschlikon.ch