Mit Spannung ist die Parlamentsdebatte über den Wertschriftenverlust beim EKT in Höhe von gut 35 Millionen Franken erwartet worden. Zwar ergaben sich nach den Voten der Parteien im Vorfeld keine neuen Aspekte: Nichtsdestotrotz ist das Debakel noch nicht aufgearbeitet.
Mit Spannung ist die Parlamentsdebatte über den Wertschriftenverlust beim EKT in Höhe von gut 35 Millionen Franken erwartet worden. Zwar ergaben sich nach den Voten der Parteien im Vorfeld keine neuen Aspekte: Nichtsdestotrotz ist das Debakel noch nicht aufgearbeitet. Der Interpellant hat die richtigen Fragen gestellt und nicht alle Antworten bekommen. Unbeantwortet bleibt, warum es so lange dauerte, bis die politische Verantwortung übernommen wurde. Unbeantwortet bleibt, warum ausgerechnet der alte Verwaltungsrat die Erneuerung des EKT einleiten soll, und unbeantwortet bleibt, warum der Direktor noch im Amt ist.
Der politische Druck, der auf ihm lastet, ist seit gestern enorm gestiegen. Immer wieder wurde in der Debatte sein Rücktritt gefordert. Solange ihm aber Regierungsrat und EKT-Verwaltungsrat den Rücken stärken, bleibt er im Amt. Weshalb am Direktor festgehalten wird, dürfte auch juristische Hintergründe haben. Gegen einen Rauswurf könnte er sich vor Gericht wehren. Kommt bei der Strafuntersuchung gegen den ehemaligen Finanzchef des EKT heraus, dass der CEO vor allem Opfer war, würde einer Kündigung möglicherweise nachträglich der Boden entzogen.
In der jetzigen Situation käme also eigentlich nur ein freiwilliger Rücktritt in Frage. Dieser wäre wünschenswert. Denn es ist zu viel und zu teures Porzellan zerschlagen worden. Für den EKT-Direktor bliebe der Trost, dass ein guter Trainer auch nach dessen Ausscheiden immer wieder einen guten Job findet. Stefan Borkert
s.borkert@tagblatt.ch