Die Stiftung Think Tank Thurgau hat im Ausbildungszentrum Wolfsberg die Auszeichnungen für die besten Arbeiten des zwölften Wettbewerbs «Die Thurgauer Jugend denkt die Zukunft» verliehen.
Jugendlich frisch und mit zauberhaften Melodien eröffneten Schülerinnen der Pädagogischen Maturitätsschule Kreuzlingen am Freitagabend die Preisverleihung des Think Tank Thurgau (TTT). Ann-Veruschka Jurisch, Geschäftsführerin der Ernst- Schmidheiny-Stiftung und TTT-Stiftungsrat, liess in ihrer Rede Revue passieren, was TTT seit der Gründung 2003 bewirkt hat. Die Aufgaben werden nicht weniger. Die Digitalisierung, der Transfer mit Auswirkungen aufs Alter, Bildung, Gesundheit und Mobilität nannte Jurisch als Leitthemen für die nächsten fünf Jahre. «Wir sind eine Milizorganisation und hoffen auf Unterstützung der Thurgauer Regierung», so Jurisch. Der Nutzen für die Region, inspirierendes Potenzial, sind auch die Leitlinien für den «Thurgauer Jugend denkt die Zukunft»-Wettbewerb für Mittel- und Berufsschüler.
Zur Auswertung der eingereichten Matura- und Vertiefungsarbeiten sagte Christoph Tobler, Beauftragter und Leiter des Jugendwettbewerbs sowie Stiftungsratsmitglied TTT: «Alle eingereichten Arbeiten sind überdurchschnittlich.» Wichtig für die Jury ist, dass die Überlegungen der Arbeiten Eingang finden in die Zukunft des Thurgaus. Tobler würdigte auch die Arbeit der Lehrkräfte, nannte sie Schlüsselfiguren. Paul Roth, Generalsekretär des Departements für Erziehung und Kultur, ermunterte die Jugendlichen, weiterhin die Zukunft zu denken und zu gestalten und dabei die Fakten objektiv im Auge zu behalten – mit dem Lebensraum Thurgau im Fokus.
Den ersten Preis hat die Maturarbeit von Dominic Tinner aus Weiningen, Pädagogische Maturitätsschule Kreuzlingen, mit dem Thema «Die Zukunft unserer Landschaft – Dokumentarfilm über die Auswirkungen des revidierten Gewässerschutzgesetzes» gewonnen. Tinner hat Bachläufe und Landschaftsentwicklungen gezeigt sowie Sichtweisen von Experten eingeholt. Die Arbeit «Mikroplastik im Bodensee» von Moritz Stöckel aus Landschlacht, Kantonsschule Kreuzlingen, hat es auf Platz zwei geschafft. Er hat dazu ein Verfahren entwickelt, um den Verdauungstrakt von Fischen aus dem Bodensee auf Mikroplastikverunreinigungen untersuchen zu können. Bei 24 Fischmägen konnte er in 18 Fällen Mikroplastik nachweisen. Auf den dritten Platz schaffte es Ramon Grunder aus Berg, Kantonsschule Kreuzlingen, mit seiner Geschäftsidee «Wo Musiker und Bands sich finden – findmyband.ch». Er hat dazu eine Homepage kreiert, die Entdeckerqualitäten aufweist. Die drei Gewinner des Wettbewerbs wurden mit einem abgestuften Geldbetrag belohnt. Die weiteren in der Rangliste erhielten einen Büchergutschein: Saskia Hossli aus Münchwilen (Pädagogische Maturitätsschule Kreuzlingen) für ihre Arbeit «Die Integration von unbegleiteten minderjährigen Asylsuchenden – ein Vergleich zwischen Thurgau und St. Gallen». Alex Brandes aus Freidorf (Kantonsschule Romanshorn) mit seiner Arbeit «Analyse und Vergleich einer Erdwärmesondenanlage mit einer Ölheizung am Beispiel eines Mehrfamilienhauses». Und Tiffany von Streng aus Frauenfeld (Kantonsschule Frauenfeld) für ihre Arbeit «Frauen aus dem Laufgitter der Politik? – Die eidgenössische Volksabstimmung von 1971 über das Frauenstimmrecht im Spiegel der Thurgauer Presse».
Margrith Pfister-Kübler