AADORF. Der Ettenhauser Markus Schweingruber hat seine Leidenschaft zum Beruf gemacht. Mit seiner Aadorfer Firma Illumate GmbH hat er sich durch den Vertrieb von Skateboardartikeln in der Szene einen Namen gemacht.
Beim Eintritt in die Räume der Illumate GmbH sticht die Minirampe als erstes ins Auge. Die eineinhalb Meter hohe Skateboardrampe steht für ein Lebensgefühl, aber auch für den grössten Erfolg in der Karriere von Markus «Soerfi» Schweingruber. 2007 holte er sich nämlich auf dieser Rampe als Disziplin den Schweizer-Meister-Titel. Seither sind zwar einige Jahre vergangen, die Leidenschaft ist aber die gleiche geblieben. «Soerfi» Schweingruber – den Spitznamen erhielt er in den 90er-Jahren wegen seines surferähnlichen Aussehens – lebt nicht nur für, sondern auch vom Skateboarding.
Schweingruber ist mit seiner Firma vor allem in der Distribution tätig, aber auch die Fotografie und das Designen von Skateparks gehört zu seinen Geschäftsbereichen. In den Gestellen sind Tausende Skateboards eingelagert: Streetdecks, Cruisers und Longboards, überzogen mit den unterschiedlichsten Designs. Dazu kommen weitere Artikel, so etwa Schutzbekleidung, Shirts, Baseballcaps und sonstige Skateboard-Accessoires. Markus Schweingruber betreibt als Generalimporteur einen Grosshandel mit den überwiegend aus den USA und Kanada importierten Produkten. Damit beliefert er bislang ausschliesslich Sportgeschäfte und Fashion-Shops, fungiert als Zwischenhändler. «Gegen Ende Jahr hoffen wir, unseren Onlineshop skate.ch zu eröffnen, was uns den Direktverkauf ermöglicht», sagt der 40-Jährige.
Schweingruber hat sich in Skateboardkreisen auf verschiedenen Ebenen dank seiner Leidenschaft für den Trendsport einen Namen geschaffen. Seit 25 Jahren fährt er Skateboard, so geschickt, dass er regelmässig an internationalen Wettkämpfen teilnahm und sich unter anderem den besagten Schweizer-Meister-Titel sicherte. Seit 20 Jahren hat er sich auch im Skate-Business etabliert.
Fotoaufnahmen hat er in diversen Fachzeitschriften auf der ganzen Welt veröffentlicht und verschiedene Videoprojekte für Red Bull realisiert. Seine profunden Kenntnisse auf dem Spezialgebiet machten ihn zudem zu einem gefragten Skatepark-Designer. Der Block 37 in Winterthur und der Skatepark in Näfels sind unter anderem Projekte, die auf seinen Ideen fussen. Auch wenn Schweingruber nun im beschaulichen Ettenhausen lebt, geht sein Horizont weit über die Landesgrenzen hinaus. Sportliche und berufliche Reisen führten ihn durch ganz Europa, aber auch nach Asien, Australien und Amerika. Bei dieser Gelegenheit hat der Vater von nun zwei Mädchen seine Frau Sharon kennengelernt, die aus Singapur stammt.
Wenn Markus Schweingruber vom Skaten erzählt, gerät er bald einmal in Begeisterung. «Obwohl man den Sport alleine ausübt, gehört er zu den sozialsten und kreativsten von allen», sagt er. Man könne sich auf dem Board frei ausleben mit wem und wie man möchte. «Kaum ein Sport verbindet so sehr.» Egal wo auf der Welt man Skater treffe, werde man respektiert und gleich als Freund, wahr- und aufgenommen, schwärmt er. So hat er auf der ganzen Welt Freundschaften fürs Leben geschlossen.
Über 30 der besten Skateboarder aus der Schweiz werden von seiner Firma Illumate, die je zwei Festangestellte und Freelancer beschäftigt, gesponsert und mit Material ausgerüstet. Im Unterschied zu den Hobbyfahrern ist ihr Verschleiss an Brettern natürlich ungleich grösser. Angesprochen auf die Entwicklung des Skatens in der Schweiz, zeigt sich Schweingruber optimistisch. Die Gruppe, die den Sport ausübte, habe sich einst zwischen 12 und 25 Jahren bewegt, heute skateten auch 6- bis 50-Jährige. «So alle sieben Jahre zeichnet sich ein Boom ab. Im Moment ist das Skaten wieder sehr im Trend», sagt Schweingruber. Für sein Geschäft kann diese Aussicht nur förderlich sein.