Der Energie-Plus-Bauernhof in Fischingen und das Zentrum Tobel sind im Rennen um den IBK-Nachhaltigkeitspreis. Nominiert wurden sie vom Kanton Thurgau.
Florian Beer
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«Die nominierten Projekte stehen für die grosse Bandbreite der Innovation im Energiebereich in der Bodenseeregion und haben durchaus Modellcharakter», sagt IBK-Geschäftsführer Klaus-Dieter Schnell.
Insgesamt 15 Projekte wurden für den diesjährigen Nachhaltigkeitspreis nominiert, zwei davon vom und aus dem Kanton Thurgau: Der Energie-Plus-Bauernhof in Fischingen von Josef Gemperle und das Zentrum Tobel, bei dem das Wiler Architekturbüro Fent Solar Architektur federführend gewesen ist.
Der langjährige CVP-Kantonsrat aus Fischingen freut sich, dass er es unter die Nominierten geschafft hat. «Ich wurde von Dritten dazu überredet, mich zu bewerben, und bin sehr glücklich über diese Nomination», sagt Gemperle. Sein Bewerbungsdossier beinhaltete nicht nur seinen jahrelangen Einsatz in politischen Ämtern für nachhaltige Energiepolitik und seine erfolgreichen parlamentarischen Vorstösse im Bereich Energieeffizienz, sondern auch seine Solar- und Biogasanlage auf seinem Energie-Plus-Bauernhof. Dieser wurde nun für den IBK-Nachhaltigkeitspreis nominiert, der im Herbst vergeben wird.
Seit 2014 verleiht die Internationale Bodensee-Konferenz (IBK) den Nachhaltigkeitspreis, um den Bodenseeraum als Modellregion für nachhaltige Entwicklung ins öffentliche Bewusstsein zu rücken und um dazu anzuregen, gemeinsam über die Zukunft nachzudenken und konkret zu handeln und zu gestalten.
Projektträger, die im Sinne des Leitbilds der IBK für den Bodenseeraum ganzheitliche und langfristige Lösungen schaffen, können durch den IBK-Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet werden.
Als zweites Projekt wurde vom Kanton Thurgau das Zentrum Tobel nominiert. Auch Roswitha Engeli vom Wiler Architekturbüro Fent Solar Architektur freut sich darüber und sieht es als Bestätigung, dass man auf dem richtigen Weg sei. «Seit 20 Jahren bauen wir ökologisch und nachhaltig mit dem Fokus auf einen CO2-neutralen Bauablauf», sagt Engeli. Das Zentrum Tobel wurde im Herbst 2016 fertiggestellt und stellt die gesamte benötigte Energie vor Ort und regenerativ her. Die Solaranlagen produzierten rund drei Viertel mehr als die Bewohner verbrauchten. Mit diesem Überschuss wird ein Elektroauto versorgt, das den Leuten zur freien Verfügung steht. «Das Zentrum Tobel war unser letztes Projekt in Bereich Minergie, weitere Projekte sind aber bereits in Planung», sagt Engeli. Um auch weiterhin für ökologische und nachhaltige Bauten zu stehen, arbeite man weiter daran, den Bauablauf CO2-neutraler zu gestalten, Car-Sharing voranzutreiben und bei den Werkstoffen auf umweltschonende Materialien zu achten.
Unabhängig vom Ausgang der Wahl im Herbst sei für beide bereits die Nomination ein toller Erfolg und eine Bestätigung für ihre nachhaltige Arbeit im Bereich Energieeffizienz.
Hinweis
Weitere Informationen finden sich unter www.fent-solar.com und unter www.josef-gemperle.ch.