«Eine steife, staatsmännische Angelegenheit»

Das Gesellschaftsmahl der Konstablergesellschaft findet seit dem Jahr 1811 im Rathaus statt, seit 1874 immer am dritten Montag des Jahres. Der offizielle Teil ist noch heute den männlichen Frauenfelder Bürgern vorbehalten.

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Das Gesellschaftsmahl der Konstablergesellschaft findet seit dem Jahr 1811 im Rathaus statt, seit 1874 immer am dritten Montag des Jahres. Der offizielle Teil ist noch heute den männlichen Frauenfelder Bürgern vorbehalten. Nach Abschluss des offiziellen Teils werden die Tore des Rathauses für alle geöffnet. Besonders die jungen Leute zieht es in der Bechtelisnacht hinaus auf die Gassen und in die Restaurants der Stadt. Manche verkleiden sich, wobei Phantasiekostüme die Traditionsfiguren Chellewybli und Wilde Ma zusehends verdrängen. Chellewybli Christine Affentranger bedauert das: «Viele verwechseln diesen speziellen Tag mit dem Fasnachtsbeginn. Das ist schade, da der Brauch so langsam verschwindet.» Dabei war es Anfang 20. Jahrhundert die Konstablergesellschaft, welche die Idee mit den Masken hatte. Angelus Hux kennt das entsprechende Protokoll: «Darin heisst es, es wäre lustig, den Bechtelisbetrieb mit ein paar Masken aufzuheitern.» Denn vorher sei die Bechtelisnacht eine steife, staatsmännische Angelegenheit gewesen. (kaz)