Der Männerchor Weiningen hat etwas Neues gewagt und ist an der Abendunterhaltung mit den Thurgauer Jodelspatzen aufgetreten.
WARTH. 24 Jodelspatzen sind aus dem oberen Teil des Thurgaus nach Weiningen geflogen. Zwischen fünf und vierzehn Jahre alt sind die Mädchen und Buben in ihren schmucken Trachten und den Edelweiss-Hemden. «Jetzt muess es luschtig go, drum sind mir ali do», versprechen sie.
«Ein bisschen nervös bin ich schon» sagt Martina Rüegg. Die Oberstufenschülerin aus Märstetten hat das Singspiel geschrieben. Der Auftritt nähert sich, Co-Leiterin Carina Felix verteilt Traubenzucker, derweil die Männerchörler hinter der Bühne am Glas nippen.
Etwas Neues probieren wollen sie, mit einer Offensive gegen die rückläufigen Besucherzahlen der vergangenen Abendunterhaltungen. «Die gemeinsamen Lieder mit dem Männerchor sind ein Experiment», sagt Yolanda Felix, die mit ihrer Tochter Carina die Jodelspatzen leitet.
Zeit zum Üben für den Anlass blieb keine, an der Nachmittagsvorstellung haben die beiden Chöre zum ersten Mal zusammen gesungen. Auf der Bühne treffen die Jodelspatzen auf ihrer Reise an den See auf den Männerchor. «Kommt doch auch mit», fordern sie auf. Klar sind die Männer dabei, «Ahoi», und sie geben ein paar Seemannslieder zum Besten.
Da passiert den Kindern ein Missgeschick, das Bötli geht kaputt. Doch sie lassen sich nicht verdriessen und singen: «Hüt gömmer nid is Näscht mir händ es grosses Fäscht.» Das Ausflugsziel wird geändert, bergwärts geht's, dorthin wo die Alpenrosen blühen. Alt und Jung singt in froher Harmonie: «Alles was brucht uf dä Wält isch Liebi». Und die haben sie, die Liebe zum Gesang ist hörbar, spürbar und sichtbar.
Das Experiment ist geglückt, die Kinder fanden's lässig, die Männer auch. Der Publikumsaufmarsch hätte zwar noch grösser sein können. Doch die anwesenden Gäste sind restlos begeistert.