Ein Löwe schwebt vom Podest

STECKBORN. Die Liegenschaft Hotel Leuen in Steckborn wird renoviert. Auch der Löwe bekommt eine Generalüberholung – dafür wurde er gestern runtergeholt.

Barbara Hettich
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Sanft hebt der Kran den Löwen vom Fassadenvorsprung. (Bilder: Barbara Hettich)

Sanft hebt der Kran den Löwen vom Fassadenvorsprung. (Bilder: Barbara Hettich)

Der «Leuen» in Steckborn hat den Besitzer gewechselt und jetzt soll die Liegenschaft an der Seestrasse saniert werden. Ein markantes Detail dieser Liegenschaft ist der Löwe, der wahrscheinlich schon seit 1840 auf seinem Podest hoch über der Strasse thront. «Dieser Löwe ist eine sehr schöne Arbeit», sagt Urs Traber, Bildhauer aus Steckborn. Er stamme vermutlich aus der gleichen Epoche wie das Löwendenkmal in Luzern. Im Gegensatz zum Luzerner Denkmal wurde der Steckborner Löwe nicht aus Sandstein gemeisselt, sondern ist aus gebranntem Ton. Dies hat Urs Traber erst festgestellt, als er ihn kürzlich auf Schäden untersucht hat. Im Inventar für denkmalgeschützte Bauten sei immer von einem Sandsteinlöwen die Rede gewesen.

Die Jahre sind an dem Steckborner Löwen nicht spurlos vorüber gegangen. Vor rund 20 Jahren sei er einmal übermalt worden, sagt Traber. Jetzt zieht sich ein langer Riss über seinen Rücken. Noch ein Winter in der Nässe und Kälte könnte fatale Folgen haben. Gestern hat Urs Traber ihn mit Hilfe eines Kranstaplers vom Podest geholt. Im Frühling wird der Löwe dann wieder frisch geputzt an die Seestrasse zurückkehren.

Urs Traber lässt den Löwen auf den Anhänger nieder.

Urs Traber lässt den Löwen auf den Anhänger nieder.