PFYN. Das Bläserquintett Pentaphon spielte in Pfyn die Melodien aus «Peter und der Wolf» von Sergej Prokofjew. Rund um die Musik erzählte Karl Ulmer die Geschichte und Renato Müller zeigte Filmsequenzen.
Aus den Reihen interessierter Dorfbewohner kam der Anstoss, im Kulturforum in einem der jeweils sieben Anlässe eines Kulturzyklusses etwas für Kinder und Erwachsene gleichermassen anzubieten. Mit einer der bekanntesten musikalischen Geschichten «Peter und der Wolf» versuchte man diese Idee in die Tat umzusetzen, und es folgten auch tatsächlich Gross und Klein diesem Angebot. Die Trotte war gefüllt mit rund 70 Personen – sowohl Kinder wie Erwachsene kamen auf ihre Kosten.
Das Bläserquintett mit Marianne Bassetto, Querflöte, Regula Wylenmann, Oboe, Roland Wick, Klarinette, Martina Oertli, Fagott, und Jan Needham, Waldhorn, zeigte eine ansprechende Leistung. Es musizierte auf gutem Niveau, und jeder zeigte eine differenziert herausgearbeitete, musikalische Umsetzung der entsprechenden Figur in der Geschichte.
Man nahm den fünf Musikern sowohl die leidende, etwas schwerfällige Ente (Oboe), den quirligen Vogel (Querflöte), die listige Katze (Klarinette), den alten Grossvater (Fagott) als auch den gefährlichen Wolf (Waldhorn) ab. Schön musizierten die fünf jeweils die Peter-Erkennungsmelodie als Gesamtklang oder den Marsch der Jäger (in Ermangelung einer Geige und einer Pauke im Original, die nicht in ein Bläserquintett gepasst hätten).
Karl Ulmer, der Wiler Theatermann, erzählte spannend, mit der nötigen Theatralik und guter Diktion. Aussergewöhnlich und eine lustige Ergänzung zur erzählten Geschichte waren die Filmsequenzen des Frauenfelder Filmemachers Renato Müller, die auf eine Leinwand projiziert wurden. Viele technische Ideen wurden umgesetzt, und die Besucher quittierten lustige Einfälle mit Schmunzeln, zum Beispiel, wenn der animierte Wolf blinzelte oder die Ente der Katze die Zunge zeigte. Man schmunzelte auch, wenn die Querflöte als quietschlebendiger Vogel einem in Zeitlupe auf die Wolfsschnauze fliegenden, etwas lahmem Sperling die Stimme gab.
Die Idee stammt von Martina Oertli, die sowohl die Filmcrew zusammenstellte als auch die Geschichte entsprechend umschrieb und für die Gesamtorganisation verantwortlich war. Es war ein Genuss für Auge und Ohr, und das Ziel von Komponist Sergej Prokofjew, das Kennenlernen entsprechender Orchesterinstrumente, wurde durch die Inszenierung auf verschiedenen künstlerischen Ebenen bestimmt erreicht. Schade, dass das Ganze nach 45 Minuten bereits zu Ende war.