Der Pfifferling oder Eierschwamm, wie wir ihn nennen, scheint eines der letzten echten Saisonprodukte zu sein. Das Geringschätzigkeit ausdrückende Sprichwort «keinen Pfifferling wert sein» ist schon länger nicht mehr gültig.
Der Pfifferling oder Eierschwamm, wie wir ihn nennen, scheint eines der letzten echten Saisonprodukte zu sein. Das Geringschätzigkeit ausdrückende Sprichwort «keinen Pfifferling wert sein» ist schon länger nicht mehr gültig. Seit ein paar Jahren sind die kleinen gelben Pilze hochaktuell auf den Speisekarten von Gasthäusern und Speiserestaurants. Für einheimische Waldpilze werden hohe Preise gezahlt.
Eierschwämmliwochen, Pfiffiges vom Pfifferling, Waldpilzespezial und so weiter liest man häufig. Vor ein paar Tagen fand ich an einem Kiosk ein modern aufgemachtes Magazin über das Pilzesammeln. Sind wir schon wieder mitten drin, im Eierschwämmlihype? Nachdem der inzwischen das ganze Jahr allgegenwärtige und verfügbare Spargel als Saisongemüse nicht mehr so richtig zieht und daher seiner Exklusivität längst beraubt wurde, müssen also neue Naturprodukte für Events in der Gastronomie sorgen. Eierschwämmli machen dabei eine gute Figur.
Das Gold der Wälder mit dem erhabenen Namen und dem würzigen Geschmack. Die Rezepte mit Pfifferlingen sind vielfältig, im Grunde eine gute Idee, diese Pilzwochen. Von Generation zu Generation werden die geheimen Sammelplätze der jeweiligen Familien weitergegeben. Eierschwämmli wachsen unkontrollierbar nach dem Menschen verborgenen Gesetzen – Gott sei Dank.
Erich Berger, prämierter Koch, betreibt heute eine Kochschule in Münchwilen. Berger berichtet jeden Donnerstag aus dem Innenleben einer Küche. Fragen, Anregungen? info@bergers-kochart.ch www.ritterschmaus.ch