Die Herausforderungen der zunehmend heterogenen Zusammensetzung der Schulklassen für die Unterrichtsgestaltung standen im Zentrum einer Thementagung des Amts für Volksschule.
BERG. An der jährlich stattfindenden Thementagung des Amts für Volksschule des Kantons Thurgau in Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule Thurgau standen die zunehmend heterogene Zusammensetzung vieler Schulklassen und deren Herausforderungen für die Unterrichtsgestaltung im Zentrum. In zwei Grundsatzreferaten und rund 20 Workshops liessen sich über 380 Personen in Berg über die verschiedenen Aspekte dieses Themas informieren.
Walter Berger, Chef des Thurgauer Amts für Volksschule, betonte, dass trotz der kantonalen Konsolidierungsphase die lokale Schulentwicklung weiterlaufe. Wie die Schulevaluation festgestellt habe, könnte der Differenzierung im Unterricht bezüglich Lernangebote noch grössere Beachtung geschenkt werden. Auch Claudio Zingg, Prorektor der Pädagogischen Hochschule Thurgau, begrüsste das Publikum, das sich vorwiegend aus Lehrpersonen, aber auch Schulleitungspersonen, Behördenmitgliedern und weiteren pädagogisch interessierten Personen zusammensetzte.
Die beiden Referate, gehalten von Annedore Prengel von der Universität Potsdam sowie von Thomas Birri, Pädagogische Hochschule St. Gallen, beleuchteten verschiedene Aspekte der gleichen Thematik. Annedore Prengel widmete sich vorwiegend dem Einfluss, den heterogene Lerngruppen auf die Neugestaltung von Übergängen und Strukturen im Bildungswesen ausüben. «Heterogenität hat Konjunktur», stellte sie fest, und plädierte dafür, der Verschiedenheit mit Wertschätzung zu begegnen.
Thomas Birri wiederum leuchtete unter dem provokativen Titel «Nun differenziert mal schön» die Ansprüche, Begriffe und Gefahren der Differenzierung aus. Dabei machte er den Anwesenden aber auch Mut und betonte, dass bereits viele Lehrpersonen in ihrem Unterricht differenzieren würden, sei es bewusst oder unbewusst.
Das breitgefächerte Workshopangebot nahm anschliessend unterschiedliche Facetten der Thematik auf und berücksichtigte alle Schulstufen der Volksschule. So wurden unter anderem die Portfolioarbeit im Kindergarten, Differenzierung im Mathematikunterricht, das Lerncoaching als Differenzierungsinstrument oder das Jugendprojekt «Lift» auf der Sekundarstufe behandelt. (pd/red.)