STECKBORN. Seit Dezember gehört die ehemalige Migros der Stadt Steckborn. Der Stadtrat hat diese Woche beschlossen, nochmals alle Grossverteiler anzuschreiben. Erst wenn das Ladenlokal vermietet ist, wird die Gebäudefassade saniert.
Noch steht die ehemalige Migros leer. Doch das könnte sich bald ändern. Der Steckborner Stadtrat beschloss diese Woche, nochmals die Grossverteiler anzuschreiben. Zwar lagen schon Angebote vor, auch gab es Verhandlungen, diese führten aber bislang zu keinem Ergebnis. Doch diese Aktivitäten fallen in eine Zeit, als der Stadt das Gebäude noch gar nicht gehörte. Nun startet der Stadtrat einen neuen Anlauf.
«Eine Option ist auch der Migrolino», sagt Stadtammann Roger Forrer. Bislang habe der Stadtrat diese Möglichkeit nicht erwogen, weil Migrolino nur einen Teil der Ladenfläche beanspruchen will. «Erste Priorität hat bei uns ein Geschäft, wie es vorher drin war», sagt Forrer. Auch eine Steckborner Lösung wäre dem Stadtrat sehr recht. So könnte sich Forrer eine Markthalle in der alten Migros vorstellen. Darin könnten zum Beispiel Chäsladen, Drogerie, Metzger und Bäcker an drei Vormittagen ihre Produkte anbieten. «Eine Markthalle wird aber nicht von der Stadt organisiert und koordiniert», stellt Forrer klar. Ein eigener Verein könnte das übernehmen oder der örtliche Gewerbeverein Handel, Gewerbe, Tourismus (HGT). «Ich persönlich fände eine Markthalle toll», sagt HGT-Präsident und Drogist Matthias Brunnschweiler gestern auf Anfrage. «Aber erst muss das unser Vorstand diskutieren.»
Es geht um 250 Quadratmeter Verkaufsfläche. Grosse Schaufenster zeigen in Richtung Rathausplatz. «Ob das alles Glas bleibt oder ob teilweise oder ganz zugemauert wird, das muss sich noch zeigen», sagt Forrer. Damit steht für den Stadtrat fest, dass die Fassade des Gebäudes erst renoviert wird, wenn klar ist, was mit dem Laden geschieht. Zudem muss erst noch das Dach begutachtet werden.
Das Geld für die Renovation ist schon gesprochen. Als die Stimmbürger am 16. Dezember grünes Licht für den Kauf gaben, war in den 2,2 Millionen Franken schon der Renovationskredit für 200 000 Franken enthalten. Einen Tag später kaufte Steckborn übrigens das Gebäude schon. «Die Migros wollte unbedingt noch im alten Jahr verkaufen», sagt Stadtammann Forrer. «Es eilte. Ausserdem lagen noch weitere Angebote vor.»
Zur alten Migros gehören neben der Verkaufsfläche noch 200 Quadratmeter Lager inklusive Kühlräume. Da das Lager schon unter dem Nachbargebäude liegt, wäre für Forrer auch denkbar – falls sich niemand für das Gesamtpaket erwärmt – dass die Nachbarn diese Fläche erwerben. Sollte sich überhaupt keine Lösung abzeichnen, so ist Forrer für alle Ideen offen. Er könnte sich sogar ein städtisches Mini-Parkhaus in der alten Migros vorstellen: «Dann wäre der schöne Rathausplatz endlich weitgehend autofrei.»