Die Hoffnung ruht auf Peter Spuhler
FRAUENFELD. Die SVP Thurgau will mehr Einfluss auf die SVP Schweiz nehmen. Mit Peter Spuhlers Wahl ins Vize-Fraktionspräsidium wähnt sie sich ihrem Ziel nahe. Der Hoffnungsträger selber sieht die Sache differenzierter.
Peter Spuhler (Bild: Reto Martin)
Der ehemalige Thurgauer Ständerat Hermann Bürgi riet der SVP Schweiz nach dem Debakel an den Bundesratswahlen mit dem gescheiterten SVP-Bundesratskandidaten Bruno Zuppiger, erst einmal zu schweigen und sich zu konsolidieren. Der SVP Thurgau aber legte er gleichzeitig nahe, sich bemerkbar zu machen und mehr Einfluss auf die Mutterpartei zu nehmen.
Die Parteileitung der SVP Thurgau formulierte das als eines ihrer Jahresziele: Die Kantonalpartei will innerhalb der Partei mehr mitreden. Auf die Frage, wie sie das erreichen wollen, verweisen viele der Parteimitglieder auf den Thurgauer SVP-Nationalrat Peter Spuhler. An der Delegiertenversammlung der SVP Schweiz, die dieses Wochenende im thurgauischen Berg stattfand, nannten einige der zahlreich anwesenden Thurgauer Vertreter Peter Spuhler als Hoffnungsträger.
«Mir geht es um die Sachpolitik»
Grosse Hoffnung ruht auf dem Mann, der selber wegen eines operativen Eingriffs nicht an der Versammlung teilnehmen konnte (siehe Kasten). Ebenfalls in Abwesenheit wurde Peter Spuhler vor gut zwei Wochen als einer von vier Vize-Fraktionspräsidenten gewählt. Thurgauer Parteimitglieder erhoffen sich durch den Einsitz eines Thurgauers in diesem Gremium mehr Einfluss. Ob Spuhler diesen tatsächlich wahrnehmen kann, ist allerdings fraglich. «In der Fraktion machen wir zu allererst Sachpolitik, nicht Parteipolitik. Für diese ist der Parteivorstand zuständig», sagt Spuhler. Sein Ziel ist es, im Fraktionspräsidium den liberalen Wirtschaftsflügel zu vertreten. «Diesbezüglich werde ich mir alle Mühe geben, Einfluss zu nehmen.» Dass er sich in diesen Fragen auch mal gegen die Parteileitung stellt, hat der Thurgauer Politiker und Unternehmer schon mehrmals bewiesen.
Thurgau hat bereits Einfluss
Bezüglich Einflussnahme der Kantonalpartei sieht Spuhler keinen grossen Handlungsbedarf, zumal dieses Ziel in seinen Augen längst erreicht ist. «Für einen kleinen Kanton haben wir grossen Einfluss», sagt Spuhler. Er verweist auf den Thurgauer Ständerat Roland Eberle, der nach Ansicht Spuhlers sehr viel erreichen werde. «Er wird einer der Stars im Ständerat werden.» Auch der Einfluss des Nationalratspräsidenten Hansjörg Walter sei wesentlich, und auch er selber scheue sich nicht hinzustehen, wenn er etwas zu sagen habe.
