Noch liegt der Untersuchungsbericht zu den Vorgängen rund um den 28-Millionen-Verlust des Elektrizitätswerks des Kantons Thurgau (EKT) nicht vor, geschweige denn das Resultat der Strafuntersuchung gegen den Ex-Finanzchef.
Noch liegt der Untersuchungsbericht zu den Vorgängen rund um den 28-Millionen-Verlust des Elektrizitätswerks des Kantons Thurgau (EKT) nicht vor, geschweige denn das Resultat der Strafuntersuchung gegen den Ex-Finanzchef. Klar ist aber heute schon: Der politische Schaden und die Beschädigung des EKT-Images sind immens.
Wenn bereits – wie gestern im Grossen Rat geschehen – eine nominell harmlose Debatte über die Förderung von Solaranlagen zur emotional hochgeputschten Abrechnung über die verspekulierten Millionen verkommt: Wie soll es denn künftig möglich sein, zum Beispiel einigermassen sachlich über die EKT-Preispolitik zu diskutieren? Zudem werden (vorläufig allerdings noch hinter verschlossenen Türen) die Vorwürfe wegen einer angeblich zu lasch gehandhabten Aufsicht durch die EKT-Unternehmensleitung und den Verwaltungsrat immer lauter. Alles Indikatoren für eine tiefgreifende Vertrauenskrise.
Vor diesem Hintergrund wird vor allem eine Frage nicht mehr lange auf sich warten lassen. Und die heisst: Lässt sich die EKT-Krise mit der Fokussierung auf die Verantwortung des ehemaligen Finanzchefs tatsächlich meistern? Oder sind zur Wiedergewinnung des Vertrauens weitergehende personelle Konsequenzen unausweichlich? Christian Kamm
c.kamm@tagblatt.ch