Das fliegende Klassenzimmer

TOBEL. Gestern ist ein temporäres Schulzimmer für die Sekundarschule in Tobel gelandet. Bestaunt von vielen Schaulustigen, hievte ein Superpuma die fünf Container-Elemente an ihren Platz.

Mario Testa
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80 Meter unter dem Superpuma schwebten die fünf Container-Elemente. Die Helfer am Boden brauchten Muskeln und schnelle Reaktionen. (Bild: Mario Testa)

80 Meter unter dem Superpuma schwebten die fünf Container-Elemente. Die Helfer am Boden brauchten Muskeln und schnelle Reaktionen. (Bild: Mario Testa)

Auch der kalte Regen brachte Dutzende Kinder und Erwachsene nicht davon ab, den grossen Helikopter zu bestaunen, der auf der Wiese hinter dem Fussballplatz gelandet war. Ein temporäres Klassenzimmer aus fünf Container-Elementen sollte dieser an seinen Platz mitten im nahen Schulareal transportieren.

«Die Spannung ist gross, wie schnell es geht und ob wir das Schulzimmer dann auch bald einrichten können», sagte Schulpräsident Roger Holenstein, kurz bevor die Piloten im Superpuma die Triebwerke anwarfen.

Teurer, aber schneller Transport

Bis der letzte Lastwagen mit den Container-Elementen eintraf, dauerte es lange – teure Minuten bei diesem Fluggerät: «Dieser Transport kostet einige tausend Franken. Wir verrechnen im Minutentarif», mehr wollte sich Heli-Unternehmer Tony Jenny nicht in die Karten blicken lassen, sagt aber zur Alternative: «Ein Pneukran wäre auch nicht viel günstiger, in diesem speziellen Fall aber schwierig zu plazieren und der Transport der Container würde länger dauern.» Das Problem für ihn als Heli-Unternehmer sei, dass er in vielen Städten nicht fliegen dürfe, wegen Lärm- und Sicherheitsbedenken. «Da lobe ich mir die unkomplizierte Zusammenarbeit hier in Tobel.»

Plötzlich ging alles schnell

Unter lautem, hohem Heulen der Triebwerke stieg der Superpuma mit einem 80 Meter langen Seil bestückt kurz nach 13.30 Uhr in den Himmel. Ein Container nach dem anderen wurde von den Flughelfern bei den Lastwagen an den Haken gehängt, und schon flogen sie mit Sicherheitsabstand über die Köpfe der staunenden Kinder hin zum Fundament.

Sechs Männer sorgten dort reaktionsschnell und unter grossem Kraftaufwand dafür, dass der Heli die 2,6 Tonnen schweren Lasten punktgenau absetzte. Keine 20 Minuten später war es auch schon wieder still im Dorf – und vor dem Sekundarschulhaus steht nun ein neues, wenn auch noch unmöbliertes Klassenzimmer.