Bühne und Bohrturm am Rhein

DIESSENHOFEN. Im Sommer 2014 wird das Freilichtspiel «Schwarzes Gold» am Rhein uraufgeführt. Initiiert haben es Gabriele Caduff und Rolf Riedweg aus Diessenhofen. Die beiden Kultur-Profis gründeten dafür den Verein Rheinspiele.

Gudrun Enders
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In der Badi Katharinental bei Diessenhofen sollen die neuen Rheinspiele beheimatet sein. (Bild: Stefan Beusch)

In der Badi Katharinental bei Diessenhofen sollen die neuen Rheinspiele beheimatet sein. (Bild: Stefan Beusch)

«Die Bregenzer Festspiele dienen uns als Vorbild.» Das sagte Rheinspiele-Initiantin Gabriele Caduff und erntete Lacher am Mittwochabend im Diessenhofer Rathaussaal. «Auch die haben einmal klein angefangen», schob Caduff nach. Sie selber muss nicht mehr von vorne beginnen, verfügt sie doch über reichlich Erfahrung, hat Konzerte und Shows produziert und das Schauspiel «Wie einst Oliver Twist» 2010 in Stein am Rhein und später in Schaffhausen auf die Bühne gebracht. Damals schrieb sie das Drehbuch und führte Regie. Zurzeit schreibt sie ein neues Drehbuch, «Schwarzes Gold» wird an den Rheinspielen 2014 uraufgeführt. Das Drama dreht sich um Öl am Rhein und die Gier um Geld.

In der Badi Katharinental

Die grobe Planung für das Freilichtspiel steht. Die Badi Katharinental nahe Diessenhofen haben die Organisatoren als Festgelände ins Auge gefasst. Hier soll neben der Bühne samt Bohrturm eine Tribüne mit 500 Sitzplätzen aufgebaut werden. Bei 21 Vorstellung ergibt das insgesamt über 10 000 Eintritte. «Schwarzes Gold» wird am 25. Juli 2014 Premiere feiern. Im Drama um Öl, Macht und Geld sollen circa 60 Laienschauspieler mitmachen, denn die meisten Rollen werden doppelt besetzt. Zudem erwartet den Besucher eine kleine Feststadt, in der er sich verköstigen kann. Rund zwei Stunden vor den Aufführungen werden sich Laiendarsteller unters Volk mischen und kleine Szenen spontan inszenieren.

Techniker Rolf Riedweg zeigte sich von dem Gelände am Rhein begeistert. Die Gäste erleben während der Vorstellung die Dämmerung mit. «Das gibt besonders schöne Stimmungen», sagt er.

Zwei Kultur-Begeisterte

Caduff und Riedweg sind ein Paar, leben inzwischen in Diessenhofen und betreiben dort das Restaurant Löwen als neue Kulturadresse. Der «Löwen» stellt auch die geistige Kinderstube der Rheinspiele dar. Denn von den eigenen Gästen erfuhr das Paar, dass Diessenhofen über eine Festspiel-Tradition verfügt, die zwischen 1900 und 1930 ihre Blüte erfuhr. Das elektrisierte neben Caduff auch Rolf Riedweg, der bei einem Dutzend Freilichtspielen die Technik verantwortete. Riedweg wirkte als Tonmeister im Schauspielhaus Zürich, und in seinem Tonstudio entstanden die ersten Gölä-CDs.

Riedweg und Caduff knüpften an die Festspiel-Tradition an und gründeten Ende Oktober den Verein Rheinspiele, dem schon 62 Mitglieder angehören. Am Mittwoch fand nun eine ausserordentliche Mitgliederversammlung statt, um die Statuten zu verabschieden und den Vorstand zu komplettieren. Die Anwesenden wählten Franz Benz als Präsidenten, sein Vize ist Erich Milz. Zudem gehören Gabriele Caduff und Rolf Riedweg zum Vorstand sowie Erich Müller, Kassierin Angela Sawalt und Aktuarin Marie Abt.

Stadtammann Walter Sommer kam auch am Mittwochabend, einen Apéro als Präsent der Stadt im Gepäck. Als Schirmherr steht er hinterm Festspiel: «Das Festspiel strebt ein Miteinander im Städtli an. Das braucht es heute.» Sommer freut sich vor allem über die Begeisterung der Beteiligten.

Die Skizze zeigt Tribüne, Bühne und Bohrturm am Rheinufer. (Bild: pd)

Die Skizze zeigt Tribüne, Bühne und Bohrturm am Rheinufer. (Bild: pd)