Es geht vorwärts für die Genossenschaft Dorfzentrum. Für die geplante Überbauung ist mittlerweile ein Teil der Gesamtkosten von rund 19,6 Millionen Franken gesichert.
Wenn Gemeinschafts- und Pioniergeist aufeinandertreffen, dann geht es ums Zentrum im Dorf. Als «musterhaftes Projekt» bilanzierten die Mitglieder das Vorprojekt mit Schwerpunkt Pflegezentrum nach der zweiten Versammlung der Genossenschaft Dorfzentrum Felben-Wellhausen vom Montagabend. Von derzeit 177 Mitgliedern mit einem Anteilscheinkapital von 291 000 Franken war über die Hälfte gekommen, um mitzubestimmen. Wie soll das Dorfzentrum einmal aussehen? Wie wird es betrieben, und welchen Nutzen bringt es der Gemeinde?
«Wir haben einen sportlichen, aber realistischen Terminplan», sagte Präsident Jörg Müller. Als besonders erfreulich bezeichnete er, dass alle Anwesenden und weitere Darlehensgeber die Genossenschaft mit einem Kredit von 1,05 Millionen unterstützen. «Das zeigt, wie stark unser Projekt in der Bevölkerung verankert ist.»
Müller blendete auf ein dickes Pensum an Vorarbeiten: Dazu zählt die Stellungnahme zum Bau vom kantonalen Gesundheitsamt für den Betrieb eines Pflegezentrums: «Das Bauvorhaben ist planerisch auf gutem Weg, um die Betriebsbewilligung zu erhalten.» Eine definitive Beurteilung der Räumlichkeiten erfolge erst mit dem Vorliegen des Baugesuchs. «Das ist für uns der Startschuss», zitierte Präsident Jörg Müller das kantonale Amt für Gesundheit, das nach erfolgter Bauabnahme und Erteilung einer gesundheitspolizeilichen Bewilligung die Aufnahme von 50 Plätzen auf der Pflegeheimliste dem Regierungsrat empfehlen werde.
Vizepräsident Niklaus Zindel präzisierte: «26 Pflegeplätze in der Pflegeabteilung, und je 12 in der Demenzabteilung und den betreuten Wohnungen. Ein Novum ist, dass auch Pflegeplätze in Alterswohnungen angeboten werden. Und auch die Nachbargemeinden Hüttlingen und Pfyn haben ihren Pflegebettenbedarf ans Dorfzentrum Felben-Wellhausen abgetreten.
Die Aufnahme in die Pflegeheimliste ist ebenfalls in trockenen Tüchern, wie Vizepräsident Zindel weiter ausführte. «Wir sind stolz auf die Bewilligung zum Weitermachen», sagte er. Die Pläne des Vorprojekts wurden von Bauherrenberater Ulrich Sutter präsentiert: Geschlossene Wohngruppe, Kita, Restaurant mit Saal, Platz für Gewerbe, Restaurant mit Saal für den gesamten Gebäudekomplex, Wohnungen, Wohngruppe für eine Demenzabteilung mit Garten, Pflegeabteilung mit 26 Betten und 11 Betten für Demenzkranke und eine Arztpraxis.
Vorstandsmitglied Ralph Weidenmann legte einen Businessplan mit ausgeglichener Bilanz vor. «Auch in einer Welt mit höheren Zinsen können wir uns das leisten», sagte Weidenmann. Gerechnet wird für das Gesamtprojekt mit total 19,6 Millionen.
Die Rechnung 2015 schliesst mit einem Verlust von 1616 Franken. Die Mitglieder haben sie einstimmig genehmigt. Ergänzt wurde der Vorstand mit Brigitte Meyer-Häberlin und Albert Schmid-Raschle durch zwei neue Mitglieder. An der nächsten Versammlung im Frühjahr 2017 geht es um die Genehmigung des Bauprojektes und den Kredit. Der Baubeginn aus auf 2018 geplant.