FRAUENFELD. Die Serto AG aus Aadorf verschiebt ihren Sitz nach Frauenfeld. Ab Januar 2014 werden die 140 Mitarbeiter am neuen Standort arbeiten. Der Industriebau wird komplett im Minergiestandard erstellt.
Der Acker zwischen dem Paketzentrum und der Autobahn liegt brach. Der Mais wurde abgeerntet. Die ausgesteckten Bauvisiere verraten aber, dass hier bald etwas gebaut wird. Geplant ist ein neues Produktions- und Verwaltungsgebäude der Serto AG aus Aadorf. Hier sollen in etwas mehr als zwei Jahren 140 Mitarbeiter beschäftigt werden.
In Aadorf sei der Serto, welche aus der traditionsreichen Gressel entstand, der Platz ausgegangen, wie Mitinhaber Kurt Tanner sagt. Ein grösseres Grundstück in Aadorf hätten sie zwar gehabt, die nötige Umzonung wurde aber an einer Gemeindeversammlung vor zwei Jahren abgeschmettert.
In Frauenfeld ist die Serto AG fündig geworden. Hinter dem Paketzentrum im Industriegebiet West baut sie für 27 Millionen Franken ein neues Produktions- und Verwaltungsgebäude. 13000 Quadratmeter werden überbaut. «Mit 77000 Kubikmeter Bauvolumen bauen wir bewusst sehr grosszügig», sagt Tanner. Die 130 Mitarbeiter grosse Serto AG wird personell ausbauen. Sie übernimmt die Montageabteilung einer Schwesterfirma aus Deutschland und wird deren zehn Mitarbeiter integrieren. Für mögliche Erweiterungen zu einem späteren Zeitpunkt behält die Serto 4000 m2 Bauland als Reserve in der Rückhand.
Das Baugesuch liegt im städtischen Hochbauamt auf und überrascht. Der geplante Neubau wird dem Minergiestandard entsprechen. Geheizt wird mit einer Wärmepumpe, welche die Wärme aus dem Grundwasser entnimmt. Die Aussenanlage wird mit Blumenwiesen und Bäumen bepflanzt. Auch das Flachdach wird extensiv begrünt. Zudem wird ein Regenwasserbecken erstellt, aus dem werden wiederum die WC-Anlagen versorgt.
Dass der Neubau ein Minergiebau wird sei naheliegend, sagt Tanner. Denn die Serto AG, welche Klemmringverschraubungen herstellt, beliefert den Windpark in der Nordsee ebenso wie die VW-Werke für die Betankung mit Flüssiggas. Ein ökologisches Denken liege ihnen deshalb nahe, sagt Tanner. Energetische Vorgaben können in Gestaltungsplänen gemacht werden. In diesem Fall gibt es jedoch keine Vorgaben.
Seitens der Stadt freut man sich über die Zuwanderung, legt aber Wert darauf, dass man die Firma nicht aktiv angeworben habe, wie Stadtschreiber Ralph Limoncelli sagt. Mit den 140 Mitarbeitern wird die Verschraubungsfirma zu den grossen Arbeitgebern von Frauenfeld gehören. Auch steuerlich dürfte die Serto AG der Stadt Frauenfeld willkommen sein. Dazu äussern möchte sich Limoncelli nicht. Nur so viel: «Wie viel Steuern die Serto AG bezahlt, ist nicht bekannt.»
Der Baustart des neuen Serto-Sitzes ist für den Juli 2012 geplant. Nach 15 Monaten, im Oktober 2013, soll der Bau fertig sein. Zwei Monate hat das Unternehmen für den Umzug eingeplant. Ab 1. Januar 2014 wird die Serto dann in Frauenfeld produzieren.