Josua Heubi ist als Präsident des Turnvereins Müllheim auch Organisator der Crazy Night, die jedes Jahr in der Nacht auf den Nationalfeiertag stattfindet. Ein Partygast will nun den Sicherheitsdienst anzeigen.
Herr Heubi, ein 24jähriger Partygast behauptet in «20 Minuten», bei der Crazy Night von Sicherheitsleuten mit dem Gesicht auf den Boden gedrückt worden zu sein. Was sagen Sie dazu?
Josua Heubi: Ich stehe vollkommen hinter dem Sicherheitsdienst. Er hat mein volles Vertrauen. Der Sicherheitsdienst hat seine Arbeit sehr gut gemacht.
Wie viele Personen waren bei der Crazy Night für die Sicherheit verantwortlich?
Heubi: Insgesamt waren es 22 Personen. Der Sicherheitsdienst und die Samariter schildern das Geschehen ganz anders als der junge Mann. Sie haben darüber ganz genau Protokoll geführt. Das wird sicherlich ausgewertet.
Sie sehen also keinen Grund für schärfere Sicherheitsvorkehrungen?
Heubi: Überhaupt nicht. Ich bin vollkommen zufrieden mit unserem Sicherheitskonzept. Im nächsten Jahr soll aber eine weitere Person fix am DJ-Pult stehen, um etwaige Probleme noch schneller sehen zu können. Sie müssen sich das einmal vorstellen: 4500 Gäste sind dieses Jahr zur Crazy Night gekommen. Und davon gab es Probleme mit nur einer einzigen Person. Das heisst, dass die Party für die grosse Mehrheit der Gäste völlig reibungslos ablief.
Sie sind also zufrieden mit der diesjährigen Crazy Night?
Heubi: Ich bin absolut zufrieden. Es gibt nur diese eine Person, die die Sache jetzt madig macht. Das ist jetzt plötzlich ein grosses Thema, die Medien stürzen sich darauf. Ich verstehe das nicht. Ich muss als Veranstalter sagen, dass ich wütend und enttäuscht bin darüber: Wenn in 20 Jahren bei so einer grossen Veranstaltung alles glatt läuft, wird das nicht hervorgehoben. Nur wenn einmal etwas passiert, wird darüber berichtet. Dabei war der Partygast selbst dafür verantwortlich.
Vor zwei Jahren gab es schon einmal einen Vorfall bei der Crazy Night. Auf dem Parkplatz war es zu einer Schlägerei gekommen.
Heubi: Hier ist es ganz wichtig, eines klarzustellen: Das hatte mit der Crazy Night nichts zu tun. Der Parkplatz lag ausserhalb des Geländes.
Trotzdem waren es Partygäste. Denken Sie, ein erhöhter Alkoholkonsum ist daran schuld? Wird der Alkohol auf der Crazy Night vielleicht zu billig verkauft?
Heubi: Der junge Mann, der jetzt den Sicherheitsdienst anzeigen will, hatte 0,39 Promille. Das hat eine Messung der Polizei ergeben. Das sind umgerechnet gerade mal zwei Bier. Und unser Alkohol ist nicht besonders günstig. Das Bier kostet fünf Franken, die Longdrinks kosten zehn Franken. Das sind keine Preise wie in Zürich, wo ein Longdrink 20 Franken kostet, aber wir sind immer noch auf dem Land. Da finden wir diese Preise angemessen. Ich kann nur noch einmal betonen, dass das alles unnötig aufgebauscht wird.