Der Zweckverband Abfallverwertung Bazenheid will Unterflurbehälter im Hinterthurgau einführen. Einen Teil der Kosten übernimmt er. So zahlt er Privaten 2000 Franken an neue Behälter.
«2014 war ein intensives Jahr», sagt Kurt Baumann. Der Verwaltungsratspräsident des Zweckverbands Abfallverwertung Bazenheid (ZAB) erklärte an der Delegiertenversammlung in Kirchberg, dass die Organisation ihre Energieproduktion fast verdoppelt habe. Der ZAB, der auch im Hinterthurgau den Abfall einsammelt, nahm im November einen neuen Kessel mit Volllast in Betrieb. Der Dampf aus den thermischen Anlagen der Kehricht- und Schlammverbrennung könne besser genutzt werden, sagt VR-Präsident Baumann weiter.
Der ZAB ist intensiv dabei, Unterflurbehälter-Konzepte für die Verbandsgemeinden auszuarbeiten, sagt Virgil Koster, Leiter Logistik und Recycling. Die Vorteile dieser Systeme überwiegen für ihn: «Die Kunden sind nicht mehr darauf angewiesen, den Abfall an den Sammeltagen zu einer bestimmten Uhrzeit bereitzustellen.» Die Flexibilität betreffend Entsorgungsmöglichkeit könne nicht grösser sein. Tierverbisse und herumstehende Säcke gehören mit Unterflurbehältern (UB) der Vergangenheit an.
Einige Gemeinden, darunter Münchwilen und Aadorf, seien bereits intensiv in der Vorbereitung für UB, andere überlassen das Konzipieren dem ZAB. Das Vorgehen beginnt mit einem einfach: «Wir zählen die Kehrichtsäcke, die an den Abholstellen bereitstehen», sagt Koster. Auch Container von privaten und gewerblichen Kunden werden in die Auswertung aufgenommen. So könne mit kleinem Aufwand bestimmt werden, wie sich die Verdichtung des Abfalls darstelle. Daraus lässt sich ableiten, wo es aus geographischer und wirtschaftlicher Sicht sinnvoll ist, einen UB zu installieren.
Die Distanz zum UB darf nicht mehr als 350 Meter betragen. Anschliessend werden die kostenlosen Vorschläge den Gemeinden präsentiert, die Konzepte werden intern überprüft.
VR-Präsident Baumann hält fest: «Wir bieten nicht nur die Planungsdienstleistung an, sondern finanzieren auch die Umsetzung mit.» Der VR beschloss, an den Bau von UB durch Private 2000 Franken beizusteuern. Bei einer Neuerschliessung durch die Gemeinde werde ein Standardbehälter franko Platz geliefert, was den ZAB 5000 Franken koste. Bei Nacherschliessungen durch die Gemeinde mit Nutzen für den ZAB übernimmt dieser die vollen Kosten. Das gilt rückwirkend auch für bestehende UB.