Die Jahresversammlung der Katholischen Kirchgemeinde genehmigt einen Planungskredit für die Sanierung des Pfarrhauses. Die Akustik in der Klosterkirche bleibt unbefriedigend.
«Die Kirchgemeinde Aadorf-Tänikon steht auch nach der gelungenen Integration der beiden Pfarreien auf gutem Fundament, ist fast schuldenfrei und verfügt über eine solide Liquidität», sagte Präsident Bruno Gerig zu Beginn der Jahresversammlung der Katholischen Kirchgemeinde. Dennoch müsse man sich des finanziellen Gleichgewichts annehmen und sich fragen, was man sich leisten könne und was nicht.
Einen Überblick und Rechenschaft über die umfangreichen Aufgaben und Tätigkeiten der sehr aktiven Kirchgemeinde gab im Vorfeld eine an die 2034 stimmberechtigten Kirchbürgerinnen und Kirchbürger zugestellte informative Botschaft. Mit ein Grund, dass im Pfarreizentrum schon nach gut einer Stunde zum Apéro geschritten werden konnte.
Die von Schatzmeister Hans-Peter Lorenz präsentierte Rechnung schloss bei einem Aufwand von 1,4 Millionen Franken mit einem Überschuss von 31000 Franken ab, der dem Eigenkapital zugewiesen wird. Das Budget 2017 rechnet indes mit einem Minus von 112000 Franken. Dies alles wurde von den Kirchbürgern einstimmig genehmigt, ebenso die Beibehaltung des Steuerfusses von 19 Prozent.
Auf erhöhtes Interesse stiessen die Ausführungen von Markus Sax, Fachspezialist für die Liegenschaften. In eindrücklichen Bildern zeigte er den Zustand der maroden Stützmauer und Spuren einer ehemaligen Treppe, die auf das Jahr 1912 zurückweisen. Nach einer Grenzbereinigung mit der Gemeinde habe man die Mauer beim Kirchplatz, der ein Flickwerk war, nicht auf Sand bauen können.
Die Treppe, die sowohl praktische als auch symbolische Bedeutung hat, wird dann im Zuge der Totalsanierung des Pfarrhauses wieder ein Thema werden. Für diese wurde ein Planungsideenprojekt von 20000 Franken bewilligt. Wie nötig die Sanierung ist, dokumentierten Bilder von lecken Wasserleitungen und sanierungsbedürftigem Tankraum. Die Mieter der Fünfeinhalb-Zimmer-Wohnung sind über eine mögliche Vertragsauflösung informiert worden. Es wird mit einer Bauphase von mehreren Monaten gerechnet. Die spätere Nutzung bleibt noch offen.
Weitere 20000 Franken sind für die unter Denkmalschutz stehende St.-Anna-Kapelle in Tänikon vorgesehen, deren Wände Feuchtigkeitsschäden aufweisen. Unweit davon, in der Klosterkirche, konnte die technische Optimierung, nämlich die Verbesserung der Akustik, noch nicht befriedigend gelöst werden. Um den Widerhall einzudämmen, brächte eine volle Kirche wohl mehr als der Versuch mit den schallschluckenden Sitzkissen, war die simple Erkenntnis. Doch als so simpel erweist sich deren Umsetzung leider nicht.
Bevor Doris Pawlowski und Gertrud Mäder für ihr Dienstjubiläum Blumen entgegennehmen durften, erläuterte Bruno Gerig die Revision des neuen Kirchenorganisationsgesetzes. Das Regelwerk sieht unter anderem vor, dass die bisherige Kirchenvorsteherschaft inskünftig in Kirchgemeinderat unbenannt wird.
Kurt Lichtensteiger
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