«Clowns und Kalorien» verlassen dieser Tage das Winterlager in Wagenhausen. Am 19. Juli ist Premiere des neuen Programms in Neuhausen. Marion Gasser setzt mit ihrer Familie auf das bewährte Konzept.
Marion Gasser: Das ist gar nicht früh. Ab Dienstag beginnen die Proben.
Gasser: Doch, aber wir müssen koordinieren, wir haben ein eigenes Orchester, auf das wir uns abstimmen, einige Artisten werden gemeinsame Nummern einstudieren, die hatten vorher noch nichts miteinander zu tun, und dann gibt es noch mehrere Darbietungen, in denen alle zusammen auftreten. Das muss ebenfalls einstudiert werden.
Gasser: Das passierte uns nur einmal mit einer Artistin. Sie ist nicht lange geblieben. Für die Künstler ist es auch eine wunderbare Chance, schon beim Apéro das Publikum kennenzulernen. Wenn sie dann auf der Bühne stehen, hat man die Zuschauer schon gewonnen.
Gasser: Wir arbeiten nicht mit grossen Namen oder Stars. Das Gesamtkonzept, das wir vor 14 Jahren entworfen haben, ist seither immer gleich geblieben: ein Mix aus Artistik und Komik. Aber es ist alles wieder neu: das Bühnenprogramm, das Menu, die Präsentation, die Dekoration. Begonnen hatten wir zu fünft, dieses Jahr sind wir 32 Personen. Das Konzept bleibt gleich, aber der Aufwand wurde immer grösser.
Gasser: Auch hier muss der Mix stimmen. Wenn ein Publikumsliebling plötzlich nicht mehr da ist, wächst ein neuer heran. Und den einen Zuschauern gefällt dieser mehr, den andern jener.
Gasser: Wir haben ein enormes Stammpublikum, etwa 70 Prozent. Durch Mund-zu-Mund-Propaganda kommen auch immer neue dazu.
Gasser: Nein, seit etwa zwei Jahren sind wir auf einem Niveau angelangt, wo wir zufrieden sind. Wir könnten ein grösseres Zelt aufstellen, aber damit würden wir unseren speziellen Charme verlieren. Wir könnten auch mehr Artisten einstellen, aber wir haben festgestellt, dass ein Artist pro zehn Gäste ein gutes Verhältnis ist, um das Publikum optimal bedienen zu können.
Gasser: Das ist so. Auf meiner Einkaufsliste stehen für den Anfang 254 Zutaten. Diese filtrierten sich aus 100 000 Ideen. Eine Paprikasuppe kann im Lauf des Jahres zu einer Tomatensuppe werden, eine Gemüseterrine erhält im Lauf der Zeit andere Zutaten. Und vor allem in Winterthur wird das Menu ändern. Im Winter gibt es kein Sommergemüse, sondern etwas Schwereres.
Gasser: Wir denken schon gelegentlich ans Aufhören respektive ans Zurücktreten ins zweite Glied. Mein Mann Frithjof wird in fünf Jahren 60. Dann könnten die Kinder übernehmen. Mein ältester Sohn Domino ist jetzt 26. Der jüngere Sohn Merlin lernt Koch in der Fischerzunft Schaffhausen, der wird mal besser sein als ich, und Tochter Ginger-Vanilla macht nun das KV.
Interview: Caspar Hesse