Die Initianten der Expo Bodensee-Ostschweiz 2027 haben einen prominenten Kopf ins Boot geholt: Martin Heller, künstlerischer Direktor der Expo.02. Mit Reinhard Frei und Simon Ulrich nimmt er den Ideenwettbewerb in Angriff.
WALZENHAUSEN. Der Nebel verwehrt den Blick auf den Schauplatz der Expo Bodensee-Ostschweiz 2027. Die verschleierte Aussicht von Walzenhausen aus sei «symbolisch», sagt die Ausserrhoder Regierungsrätin Marianne Koller. Auch in Sachen Expo sei noch vieles unklar. Immerhin: Gestern wurde ein erster Meilenstein gesetzt. Die Trägerkantone St. Gallen, Thurgau und Appenzell Ausserrhoden gaben bekannt, an wen das Mandat für die Vorbereitung und Durchführung des Ideenwettbewerbs geht. Den Zuschlag hat die Arbeitsgemeinschaft HFF, bestehend aus Heller Enterprises, Zürich, Freicom AG, St. Gallen, und Fürer Partner Advocaten, Frauenfeld.
Reinhard Frei, Geschäftsführer der Kommunikationsagentur Freicom, war Projektleiter der Ostschweizer Ausstellung «aua extrema» an der Expo.02. Als er von der Ausschreibung des Mandats erfahren habe, sei er auf Martin Heller zugegangen. Der künstlerische Leiter der Expo.02 war zuerst skeptisch. «Die Professionalität des Projekts» habe ihn schliesslich überzeugt, sagt Heller. Dritter im Bunde ist mit Simon Ulrich ein Fachmann für öffentliches Beschaffungswesen.
Das Mandat für den Ideenwettbewerb umfasst Vorbereitung und Durchführung. Laut Reinhard Frei beginnen die Arbeiten für den ersten Schritt im Dezember. Bis Herbst 2013 soll das konzeptionelle und zeitliche Gerüst für den Wettbewerb stehen. Das Budget dafür beläuft sich auf 286 000 Franken. Diese tragen zu je 45 Prozent die Kantone St. Gallen und Thurgau und zu 10 Prozent Appenzell Ausserrhoden.
Sobald die Arbeiten abgeschlossen und die Grundzüge für den Ideenwettbewerb ausgearbeitet sind, kommt das Projekt in den Bundesrat. Nur wenn dieser zustimmt, wird der Wettbewerb auch durchgeführt. Die Ausschreibung würde voraussichtlich 2014 erfolgen.
Planen die Trägerkantone und die Arbeitsgemeinschaft HFF also ins Blaue? «Für eine definitive Stellungnahme wartet der Bundesrat konkrete Projektideen ab», erklärt der St. Galler Regierungsrat Benedikt Würth. Der Ideenwettbewerb sei demnach «eine notwendige Vorleistung». Bundesrat Johann Schneider-Ammann habe sich vor zwei Wochen allerdings «wohlwollend» über eine Landesausstellung in der Ostschweiz geäussert.
Es sei nicht Aufgabe der Arbeitsgemeinschaft HFF, konkrete Inhalte der nächsten Landesausstellung festzulegen, sagt der Thurgauer Regierungsrat Jakob Stark. Ihre Herausforderung bestehe einzig darin, einen internationalen Ideenwettbewerb vorzubereiten und durchzuführen. Dem pflichtet Reinhard Frei bei: «Wir bereiten das Flugfeld vor, auf dem die Expo 2027 abheben kann.» Bis dahin wird sich wohl auch der Nebel verzogen haben.