Ein Todesfall in Ricken, ein Schwerverletzter am Marktplatz: Die Feierttags-Bilanz der Kapo St.Gallen

Die Weihnachts-Feiertage im Kanton St.Gallen sind aus Sicht der Kantonspolizei St.Gallen ruhig verlaufen – auch wenn ein tragischer Verkehrsunfall alles überschattet hat. Eine Bilanz.

Tim Naef
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Vom 24. bis 26. Dezember hatte die Kantonspolizei St.Gallen im Vergleich zu anderen Jahren relativ wenig Einsätze zu verzeichnen, heisst es in einer Medienmitteilung. Betrachte man jedoch das vorangegangene Wochenende von Freitagabend bis Sonntag (23. Dezember 2018) auch noch dazu, seien doch einige Einsätze zusammengekommen.

Intervention im häuslichen Bereich

Die Kantonspolizei St.Gallen ist über alle fünf Tage 20 Mal wegen Streitigkeiten in Paarbeziehungen oder Familien ausgerückt. «Darunter war am Wochenende vor Weihnachten ein heftiger Streit von einem Ehepaar, nach welchem der Ehemann für eine Nacht in Gewahrsam genommen und für zehn Tage von seinem Wohnort weggewiesen wurde», schreibt die Kantonspolizei in der Mitteilung. In fünf Fällen werde an die Staatsanwaltschaft des Kantons St.Gallen rapportiert, wobei in vier Fällen auf die Stellung von Strafanträgen verzichtet wurden. Neun dieser Einsätze fanden über die Weihnachtstage statt.

Fahrunfähigkeit

Inklusive Wochenende mussten 15 fahrunfähige Personen aus dem Verkehr gezogen werden, sieben Personen mussten ihren Führerausweis auf der Stelle abgeben, zwei Ausländern wurde der Führerausweis für die Schweiz aberkannt. Drei davon verursachten Unfälle, bei denen es bei Sachschaden blieb. «Am Weihnachtstag ist ein 25-jähriger Mann in Steinach nach der Kollision mit einem Inselschutzpfosten gar noch weitergefahren», so die Polizei. Die Kantonspolizei Thurgau hätte ihn aber im Kanton Thurgau anhalten können. Den Inselschutzpfosten hatte er etwa 2,5 Kilometer unter dem Auto mitgeschleppt.

Lediglich vier dieser Fälle fallen auf die drei Weihnachtstage, darunter zwei Unfälle.

Verkehrsunfälle

Über das ganze Kantonsgebiet verteilt hat die Kantonspolizei St.Gallen rund 50 Verkehrsunfälle aufgenommen, «vom kleinen Sachschaden bis zum tragischen Unfall mit einer getöteten Person in Ricken war leider alles dabei». Bei sechs der Unfälle wurde mindestens eine Person verletzt.

Gewalt

Sechs Anzeigen gingen wegen Tätlichkeiten ein, davon vier während der Festtage. Zwei Körperverletzungen wurden entgegengenommen, darunter diejenige am Weihnachtsmarkt in der Stadt St.Gallen.

Einbrüche

27 Mal musste die Kantonspolizei St.Gallen wegen Einbrüchen ausrücken, davon 10 Mal über die Festtage. Betroffen waren sowohl Privat- als auch Geschäftsgebäude. Es ist damit zu rechnen, dass nach den Feiertagen, bei der Rückkehr vieler Bürgerinnen und Bürgern aus den Ferien noch mehr Einbrüche zur Anzeige gelangen, schreibt die Kantonspolizei.

Brände

«Bezüglich Brandfällen blieb es im Kanton St.Gallen ruhig», heisst es in der Mitteilung. Es kam zu zwei kleineren Feuerwehreinsätzen, bei denen niemand verletzt wurde. Einmal wegen eines brennenden Abfalleimers, einmal wegen brennender Sitzkissen in einem Keller. Daneben kam es zu einem Fahrzeugbrand. Die Kantonspolizei St.Gallen weist aber nochmals auf die Gefahren von vergessenen Kerzen oder trockenen Weihnachtsbäumen oder Adventskränzen hin.

Andere Einsätze

Daneben ist die Kantonspolizei St.Gallen über 30 Mal wegen Tieren ausgerückt, die entweder im Strassenverkehr verletzt oder getötet wurden oder weil Haustiere keine Lust auf Weihnachten hatten und Reissaus genommen haben. Die entlaufenen Tiere konnten aber alle wieder zurück nach Hause gebracht werden.

Über 30 Mal wurde die Hilfe der Polizei in diversen Belangen gewünscht. Da waren Helikoptereinweisungen bei medizinischen Notfällen oder die Hilfe für ältere Menschen, die nicht mehr selber aufstehen konnten. Andere waren stark alkoholisiert und brauchten Hilfe, den Heimweg zu finden und in einem Fall mussten gar vor der Haustüre vergessene Geschenke in Sicherheit gebracht werden.

19 Mal störten sich Nachbarn über Lärm und rund 70 Mal rückten Patrouillen wegen verdächtiger Feststellungen, falsch abgestellten Autos oder anderen auffälligen Verkehrsteilnehmenden. Dazu kommt noch rund ein Dutzend Einsätze wegen Verkehrsbehinderungen aller Art. Das geht von Pannenfahrzeugen bis zu Gegenständen, die auf der Strasse lagen.