Das Schweizer Wirtschaftsmagazin «Bilanz» kürt die 300 Reichsten der Schweiz. Der vermögendste Ostschweizer baut seinen Vorsprung weiter aus.
Die Reichen sind auf dem Vormarsch. Konnten die 300 reichsten Schweizerinnen und Schweizer ihr Vermögen im vergangenen Jahr nur minimal vermehren, so ist das Wachstum dieses Jahr markant: Konkret spricht das Schweizer Wirtschaftsmagazin «Bilanz» von 27 Milliarden Franken. Somit hat das Gesamtvermögen der Schweizer Geldelite einen Rekordwert von 702 Milliarden erreicht. Doch die Anhäufung von Geld beschränkt sich auf wenige Köpfe. Nur jeder Sechste der 300 Reichsten ist noch reicher geworden.
Drei Ostschweizer Namen schafften es dieses Jahr nicht mehr auf die Liste:
Trotzdem verbleiben im goldenen Magazin 23 Ostschweizer, darunter jedoch kein einziger Neuzugang.
13 Namen aus dem Kanton St.Gallen, neun aus dem Thurgau und einer aus Appenzell Ausserrhoden haben es in die goldglänzende Ausgabe der «Bilanz» geschafft. Die Namen sind altbekannt:
Spitzenreiter aus der Region und der viertreichste im gesamtschweizerischen Ranking bleibt der Brasilien-Schweizer Jorge Lemann. Hatte der 80-Jährige aus Rapperswil 2018 ein dickes Minus von sieben Milliarden Franken zu verzeichnen, so ist er nun mit einer neuen Milliarde im Plus. Der erneute Geldsegen ist hauptsächlich seiner Beteiligung am weltgrössten Bierbrauer AB InBev zuzuschreiben. Sein Vermögen wird auf überragende 22 bis 23 Milliarden geschätzt.
Die nächsten folgen mit reichlichem Abstand. Die Familie von Finck besitzt sechs bis sieben Milliarden Franken. Der Baron August von Finck (89) ist Statthalter der Familie im Schloss Weinfelden. Ihm und seinen Kindern ist es gelungen, den Besitz im letzten Jahr um eine Milliarde zu vermehren. Dies verdanken die von Fincks der Beteiligung am Warenprüfer SGS sowie einem riesigen Grundbesitz in deutschen Innenstädten.
Drittreichster der Region darf sich Thomas Schmidheiny nennen. Sein Vermögen beträgt dreieinhalb bis vier Milliarden Franken. Sein Engagement bei dem Baustoffhersteller Lafarge-Holcim schraubt der 73-jährige aus dem Linthgebiet zwar zurück, er investiert dafür aber vermehrt in Luxushotels wie kürzlich das Grand Hotel Quellenhof in Bad Ragaz.
Knapp hinter Thomas Schmidheiny folgt der Thurgauer Peter Spuhler aus Warth-Weiningen. Die «Bilanz» beziffert das Vermögen des Grossaktionärs der Firma Stadler Rail auf drei bis dreieinhalb Milliarden.
Nicht zu vergessen ist die reichste Frau der Ostschweiz: Bettina Würth. Hinter ihrem Vermögen von zweieinhalb bis drei Milliarden Franken steckt eine gewaltige Kunstsammlung mit über 80'000 Gemälden und Skulpturen. Auf diese Zahl kommt auch Beda Diethelm aus Jona, der das Vermögen zusammen mit Hans-Ueli Rhis und dessen verstorbenem Bruder erwirtschaftete.
Der Schweizer Durchschnittsbürger fällt hinter der Geldelite mit einem Vermögen von 565'000 Franken deutlich ab.