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Ostschweiz
Die ehemalige Geschäftsführerin des Regionalen Leistungszentrum Ostschweiz (RLZO) für Kunstturnen in Wil bestreitet den Vorwurf, sie habe es unterlassen, einen ausländischen Trainer bei den Behörden anzumelden: «Der Vorstand will die Verantwortung abschieben.»
Beim ausländischen Kunstturntrainer, dessen Anstellungsbedingungen am Regionalen Leistungszentrum Ostschweiz (RLZO) das kantonale Amt für Wirtschaft und Arbeit zurzeit ins Visier nimmt, handelt es sich nicht um einen Ungaren, sondern um einen Deutschen. Dies ergeben Recherchen dieser Zeitung.
Der RLZO-Vorstand bestätigt auf Anfrage: «Ein von uns temporär angestellter deutschsprachiger Impulstrainer (EU-Bürger), der kurzfristig und vorübergehend eingesprungen ist, war nicht korrekt angemeldet.» Dies sei «leider» eine «Unterlassung der damals noch tätigen Geschäftsführerin». Man bedauere dies und werde den Trainer sofort korrekt anmelden, so der Vorstand.
Murielle Zeller, die vom RLZO beschuldigte Geschäftsführerin, hatte ihre Stelle am Leistungszentrum per Ende September wegen Differenzen mit dem Vorstand gekündigt. Auf Anfrage sagt sie, es sei nicht wahr, was dieser nun behaupte. Sie habe keinen Auftrag erhalten, den fraglichen Trainer anzumelden:
«Für Personalentscheide war allein der Vorstand zuständig.»
Murielle Zeller sagt weiter: «Der Vizepräsident hat unter sechs Augen entschieden, den Trainer per sofort zu beschäftigen und aussergewöhnlich zu entschädigen. Dazu wollen die Verantwortlichen jetzt offenbar nicht stehen.» Anscheinend wollten sie ihre «Verantwortung auf die abtretende Geschäftsführerin abschieben und als Flüchtigkeitsfehler kleinreden».
Arbeitsinspektoren des Kantons waren am Donnerstag in der Wiler Sportarena aufgetaucht und hatten die Trainer am Leistungszentrum wegen allfälliger Schwarzarbeit kontrolliert. Ergebnisse der Kontrolle sind noch nicht bekannt, da diverse Amtsstellen für das Aussprechen allfälliger Sanktionen zuständig sind. Diese würden nun ermitteln, hiess es am Donnerstag seitens Arbeitsamt.