Die Nordostschweiz ist eine der letzten Regionen der Schweiz ohne ein zeitgemässes Übungszentrum für Feuerwehren. Die Kantone St.Gallen, Thurgau und beide Appenzell wollen dies nun ändern. Mit ins Boot will auch Glarus. Aber das Projekt könnte sich nun um ein Jahr verzögern.
BERNHARDZELL. Vom Feuerwehr-Ausbildungszentrum, das die Kantone St. Gallen, Thurgau sowie Ausser- und Innerrhoden in Bernhardzell bauen, will auch der Kanton Glarus profitieren. Dies sagt Renato Resegatti, Direktor der Gebäudeversicherungsanstalt des Kantons St. Gallen. Vertraglich sei zwar noch nichts fixiert, eine entsprechende Absichtserklärung liege aber vor. Aus finanziellen Gründen will sich Glarus zwar nicht an den Baukosten von 26 Millionen Franken beteiligen, von denen St. Gallen mehr als die Hälfte trägt. Als Kompensation werde der Kanton Glarus dann jedoch im Betrieb höhere Nutzungsgebühren zu bezahlen haben, sagt Resegatti.
Die Inbetriebnahme des Feuerwehr-Ausbildungszentrums, die auf Anfang 2016 vorgesehen ist, droht sich nun aber zu verzögern. Gebaut wird nämlich auf einem Gelände der Armee, dem Truppenübungsplatz im Gebiet Bleichenbach bei Bernhardzell. Und der Baurechtsvertrag für das Ausbildungszentrum ist mit einer Nutzungsvereinbarung verknüpft, für die schon seit über zwei Jahren ein Entwurf vorliegt. Nach personellen Wechseln bei der Armasuisse, der Hausherrin des Truppenübungsplatzes, seien nun neue Fragen zu Baurechtsvertrag und Nutzungsvereinbarung aufgeworfen worden, erklärt Resegatti. Bevor diese Fragen nicht geklärt seien, könne auch der Baurechtsvertrag nicht unterzeichnet werden. Resegatti hofft, dass das Baugesuch bis im Oktober eingereicht werden kann und die Baubewilligung durch die Gemeinde Waldkirch rasch erteilt wird. Dann könnte der Plan, spätestens im Frühsommer 2014 mit dem Bau zu beginnen, aufgehen.
Wenn dieser Zeitplan nicht eingehalten werden kann, sei es «höchst wahrscheinlich», dass die Inbetriebnahme um ein ganzes Jahr auf Anfang 2017 verschoben werden muss. Denn die Nutzungsplanung zusammen mit der Armee sei eine komplexe Angelegenheit. Diese Planung während eines laufenden Jahres zu organisieren ist laut Renato Resegatti nicht realistisch.