ST.GALLEN. Die einen halten das neue, bargeldlose Bezahlsystem am OpenAir für unkompliziert und effizient. Die anderen finden es umständlich und nerven sich ob der Wartezeiten. Die OpenAir-Leitung spricht angesichts der aufgetretenen Probleme von Kinderkrankheiten, ist insgesamt aber zufrieden.
Das OpenAir St.Gallen führt dieses Jahr erstmals ein bargeldloses Zahlungssystem ein. Jeder Festivalbesucher muss an sogenannten Cash-Points ein Guthaben auf einen Chip laden, der im Festivalbändel integriert ist. An den Kassen der Stände und Bars hält der Kunde dann den Chip gegen einen Sensor, woraufhin der jeweilige Kaufpreis vom Guthaben abgezogen wird.
Die Organisatoren versprachen sich von diesem Konzept schnellere Abläufe im Zahlungsverkehr und eine erhöhte Sicherheit für die Besucher. Diese können ihre Bändel personalisieren lassen – was ein leichtes Ersetzen des Bändels ermöglicht, wenn dieser gestohlen wird oder verloren geht.
Reibungslos verlief die Systemeinführung nicht. So stiegen zum Teil an den Cash-Points die Lade-Maschinen aus. Zudem fehlten am Donnerstag die Geräte zur Personalisierung der Bändel noch vielerorts. Schliesslich reihten sich am Info-Point, der Anlaufstelle bei Bändel-Problemen, fast durchgehend OpenAir-Gänger in die Warteschlange ein. Einigen wurde zum Beispiel das eingelöste Guthaben nicht auf den Chip geladen.
Da überrascht es wenig, dass manch einer seine liebe Mühe mit der neuen Bezahl-Methode hat: Das System sei umständlich und mühsam. Es führe zu langen Wartezeiten an den Cash-Points. Man werde von einem Stand zum nächsten geschickt, weil die Geräte mal wieder gestreikt hätten. Und überhaupt: Früher sei alles einfacher gewesen, als das Leben noch nicht dermassen technologisiert gewesen sei. Andere wiederum haben am bargeldlosen Betrieb nichts auszusetzen. Das Aufladen klappe gut, die Bezahlung erfolge schnell und effizient. Auch von den Betreibern der Konsumations-Stände erhält das neue System insgesamt gute Noten. Abgesehen von kleineren technischen Problemen funktioniere das Ganze. Auch die Kunden hätten sich kaum je beklagt, die Akzeptanz scheine weitgehend vorhanden zu sein.
Die OpenAir-Leitung zieht bezüglich Cashless-System eine befriedigende Zwischenbilanz. «Natürlich gibt es bei solch komplexen Systemen zu Beginn Probleme und Ausfälle. Wir sind bemüht, diese stets so schnell als möglich zu beheben», sagt Sabine Bianchi, Mediensprecherin des OpenAir. Cyrill Stadler, Vizepräsident des OpenAir, räumt «Kinderkrankheiten» und einige «unschöne Geschichten» ein. «Bei Problemen versuchen wir stets, kulant zu sein und die für den Besucher beste Lösung zu offerieren», sagt Stadler. Für ein definitives Fazit sei es natürlich noch zu früh: Man müsse das Ende des Festivals abwarten und dann alles analysieren. Bis jetzt sei man aber zufrieden, sagt Stadler.