SARGANS. Wegen der Wirtschaftskrise realisiert die Espros Photonics bei Sargans ihr Bauprojekt in Etappen. Die Chip-Fabrik im Gonzen wird vorläufig gestoppt. Statt 300 entstehen nur 150 Arbeitsplätze.
Die Espros Photonics Corporation (epc) wollte im Berginnern des Gonzen eine 100 Meter lange, 17 Meter breite und 18 Meter hohe Produktionsanlage für Halbleiter-Chips erstellen. Nun wird das Projekt auf Eis gelegt, wie die Firma am Montag mitteilte.
Laut Beat De Coi, Chef von Espros, werden zwei der vier Produktionsbereiche durch externe Partner abgedeckt. Der Ausbau der Fabrik im Berginnern des Gonzen wird zurückgestellt.
Deshalb entstehen vorläufig nur 150 neue Arbeitsplätze im Rheintal. Bei der Anschlagfeier im Oktober 2008 waren die Verantwortlichen noch von 300 neuen Arbeitsplätzen ausgegangen. Statt 150 Millionen Franken werden vorläufig nur 60 bis 70 Millionen Franken investiert.
«Markt nicht vorhanden»
Schuld an der etappenweise Realisierung des Projekts sei die Finanzkrise, schreibt die Firma. «Unsere Kunden investieren momentan sehr zurückhalten. Ein Teil unseres Marktes ist deshalb im Moment nicht vorhanden und wir müssen unsere Produktion anpassen», sagte De Coi.
Allerdings ist De Coi überzeugt, dass die Nachfrage nach optischen Halbleitern bald wieder ansteigen wird. «Sobald wir die Gewinnschwelle überschritten haben, werden wir die Fabrik im Berginnern fertig bauen», sagte De Coi.
Keine Erschütterung im Berg
Die Herstellung von Chips darf keinen Erschütterungen ausgesetzt sein. Deshalb will epc die Fabrik im Bauch des Gonzen bauen, wo die Erschütterungswerte mindestens zehnmal tiefer liegen. Bei einem Standort auf der grünen Wiese hätte viel Geld in Fundamente investiert werden müssen.
epc ist bisher mit 40 Mitarbeitern in Sargans und in Baar präsent. Die Produktion der ersten Halbleiter ist laut dem Unternehmen kürzlich angelaufen. (sda)