Krokus-Rocker Chris von Rohr hat ein Wort mitzureden beim Entscheid, welche Band in der AFG Arena für die Toten Hosen einheizen darf. Der Juror spricht über das harte Brot, welches Vorgruppen zu essen haben, und Dieter Bohlen.
Chris von Rohr: Zunächst einmal die richtigen Hymnen. Dann Bühnenerfahrung, Selbstsicherheit und ein Repertoire, das man beherrscht, ohne ständig auf das Griffbrett schauen zu müssen.
Von Rohr: Das liegt in der Natur der Sache. Die Leute warten meistens auf den Hauptact. Durch diese Feuerhölle muss jeder durch, der eröffnen will. Geschenkt wird dir nichts. Aber wenn man richtig hammermässig abdrückt, honoriert das auch das Publikum. Die Band muss wirklich um ihr Leben spielen, diese gewisse Dringlichkeit vermitteln – was leider in der verwöhnten Schweiz analog zum Fussball die wenigsten tun.
Von Rohr: Das waren harte, aber lehrreiche Zeiten. Schlechter Sound, schlechtes Licht, Schikanen durch die Roadcrew der Headlinerband – die wollten verständlicherweise lieber essen gehen, als sich mit uns herumzuschlagen. Heute ist das etwas besser, obwohl uns auch beim letzten AC/DC-Support die Lautstärke um zwei Drittel zwangsreduziert wurde.
Von Rohr: Die Plattenfirma hat mich kontaktiert. Ich habe sofort ja gesagt, weil es mich wunder nimmt, was in der Ostschweiz nachwuchsmässig so abgeht.
Von Rohr: Ob die Band authentisch ist und Haltung sowie Ausstrahlung hat. Und ob die Protagonisten ihre Songs im Griff haben oder die Songs sie.
Von Rohr: Ich schreibe meine Bücher selbst und habe die USA und Kanada gerockt. Zudem pflege ich einen anderen Frauenstil.
Von Rohr: Absolut, die Veranstalter können sich gerne melden. Wir würden auch gerne wieder mal am St. Galler OpenAir spielen, wo für uns alles begonnen hat.
Von Rohr: Für mich sind sie die grossartigste Rockband deutscher Sprache. Campino ist ein Frontmann, der jede Band neidisch macht, weil er nebst seiner Bühnenperformance echt was zu sagen hat. So etwas trifft man selten.
Interview: Daniel Walt
Final des Local Hero Band Contest, Freitag, 5. April, 22 Uhr, Villa Wahnsinn in St. Gallen (Türöffnung 21 Uhr, zugänglich ab 18 Jahren)