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Ostschweiz
Die Bäche und Flüsse im Kanton St.Gallen führen derzeit viel weniger Wasser als durchschnittlich in dieser Jahreszeit. Auch der kräftige Niederschlag über Mittag kann da wenig ausrichten. Nun wird die Bevölkerung aufgerufen, sorgsam mit dem Wasser umzugehen – aufs Duschen muss aber niemand verzichten.
Mehrere kleine Bäche im Kanton St.Gallen sind ausgetrocknet. Vor allem im Fürstenland, im Neckertal, im unteren Rheintal und in der Region St.Gallen und Rorschach wirke sich die Trockenheit markant aus, teilt der Kanton St.Gallen mit. Die Trockenheit hat die Behörden nun dazu bewogen, die Bevölkerung zum sparsamen Umgang mit Wasser aufzurufen.
«Die Leute könnten etwa aufs Autowaschen verzichten, den Pool im Garten nicht auffüllen oder Garten und Rasen nur wässern, wenn es wirklich nötig ist», sagt Silja Kempf, Leiterin Hydrometrie beim Amt für Wasser und Energie.
«Aufs Duschen braucht aber niemand zu verzichten.»
Zum sparsamen Umgang mit Wasser muss in St.Gallen selten aufgerufen werden – zuletzt vor einigen Jahren. «Normalerweise hat es genug Wasser», sagt Silja Kempf. «In den vergangenen drei Monaten gab es aber in einigen Regionen nur halb so viel Niederschlag wie sonst.» Vor allem in kleinen Gewässern hat es zu wenig Wasser, dazu ist die Wassertemperatur zu hoch. «Anfang Woche mussten bereits Fische in andere Gewässer umgesiedelt werden», sagt Silja Kempf.
Sichergestellt ist die Trinkwasserversorgung. Bei den grösseren öffentlichen Wasserversorgungen seien keine Engpässe bekannt, heisst es. Der Bodensee ist trotz tiefer Wasserstände ein grosser Trinkwasserspeicher. Kritischer ist die Lage in Hang- und Berggebieten, wenn diese kleinere Quellen nutzen.
Der Regen vom Dienstag reicht noch nicht, um die Situation zu entspannen, ebenso wenig die zwei angekündigten Regentage von Donnerstag und Freitag.
«Wir sind froh um jeden Regen», sagt Kempf.
«Aber wir brauchen eine Woche Dauerregen.» Sie rechnet nicht damit, dass sich die Situation schnell bessert. Für kommende Woche ist warmes und trockenes Sommerwetter angesagt. Deshalb wird am Montag die Situation neu beurteilt.