Auch Österreich verbietet Kracher

Im Juli dieses Jahres wird ein gefährlicher Böller auch in Österreich verboten. Wohl auch deshalb ist in Vorarlberg der Ansturm auf die «Schweizer Kracher» gross.

René Schneider
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Laut und gefährlich: Kracher aus Österreich. (Bild: René Schneider)

Laut und gefährlich: Kracher aus Österreich. (Bild: René Schneider)

LUSTENAU. Fünf junge Männer aus der Schweiz lassen sich kurz beraten, bevor jeder für etwa 20 Euro Böller und Knaller kauft. In der Schweiz wäre der Einkauf «mindestens doppelt so teuer», vermuten sie. Denn die Kracher seien gar nicht erhältlich, sagen sie hinterher auf dem Parkplatz. Sie wissen, dass die Knaller ab Sommer auch in Österreich verboten sind. Darum haben sie grosszügig eingekauft. Man werde sich vielleicht im Sommer, für den 1. August, nochmals eindecken.

Ausverkaufsstimmung

Die Männer wissen auch, dass die Einfuhr der Böller in die Schweiz verboten ist. «Aber wir führen sie ja nicht ein, sondern fackeln sie beim Österreicher hinter dem Zollamt ab», sagt einer lachend. Dann zwängen sie sich ins Auto und fahren Richtung Schweiz davon.

Kurz vor Silvester herrschte bei «Ludovikus» in Lustenau Ausverkaufsstimmung. Das kleine Fachgeschäft für Bodenbeläge und Einrichtung ist seit Jahrzehnten eine auch bei Schweizer Jugendlichen beliebte Adresse, wenn es um den Einkauf von Feuerwerk geht. Wobei Jugendliche und Erwachsene fast ausschliesslich Böller kaufen.

Verkauf und Besitz verboten

Einen Teil der Böller und Knaller gab es vergangene Woche in Vorarlberg zum Schnäppchenpreis zu kaufen. Sogenannte «Piraten» oder «Schweizer Kracher», die in der Schweiz schon längst verboten sind, werden ab nächstem Juli auch in Österreich verboten und darum nicht mehr zu kaufen sein.

Ab 2017 soll in Österreich sogar der Besitz dieser Kracher verboten sein, berichteten die «Vorarlberger Nachrichten» kürzlich.