Die neuen Besitzer wollen wieder Leben in die beiden Betriebe bringen. In beiden Fällen stehen sie mit möglichen Pächtern kurz vor Vertragsabschluss.
Romanshorn gestaltet den Bahnhofplatz neu. Ende November haben die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger das 2,1 Millionen Franken teure Projekt bewilligt. Eines der Ziele: Das Hotel Anker soll besser zur Geltung kommen. Das Vorhaben sei vergebliche Liebesmühe, hiess es an einer Informationsveranstaltung Ende September. Das Haus stehe seit über einem Jahr leer und werde wohl nie mehr öffnen, machte sich eine Besucherin lächerlich über die Pläne der Stadt beziehungsweise des verantwortlichen Architekturbüros aus Zürich.
Die Frau irrt. Der «Anker» soll wieder aufgehen, nachdem Sada und Sheki Perazic im August 2021 nach rund 30 Jahren die Schlüssel gedreht haben und in Pension gegangen sind. Neuer Besitzer der Liegenschaft ist seit gut einem Jahr die Firma Barosa AG mit Sitz in Walzenhausen, die einschlägige Erfahrung aus dem Betrieb eines Guesthouse in Zürich mitbringt. «Wir wollen den Betrieb in Romanshorn im Stile der Vorbesitzer weiterführen», sagt Verwaltungsratspräsident Andreas Schwerzmann.
Sie hätten bereits einen Pächter für das Restaurant an der Hand. «Es handelt sich um einen renommierten Gastronomen», verrät der Unternehmer aus Tübach. Weil der Vertrag noch nicht unterschrieben sei, könne er dessen Namen nicht nennen. Übernimmt der Wirt der Wahl den «Anker», wird dieser zum Gasthaus mit mediterraner Küche. Das Hotel betreiben die neuen Besitzer selber über eine Onlineplattform.
Zuerst jedoch wollen die Eigentümer die in die Jahre gekommene Liegenschaft sanft renovieren. Schwerzmann hofft, dass die Stadt das Baugesuch noch dieses Jahr zur Auflage bringt. Im besten Fall könnten sie dann bereits im Februar loslegen und im April oder Mai zuerst das Restaurant öffnen und ab Juni die ersten Hotelzimmer vermieten.
Im Restaurant im Erdgeschoss ist im Teil gegen den Bahnhofplatz ein Fumoir geplant. «Ausserdem bauen wir eine neue Küche ein und sanieren die WC-Anlagen», sagt der Unternehmer. Grössere Eingriffe sind im Hoteltrakt geplant. Die heutigen Zimmer im ersten Obergeschoss werden zur Wirtewohnung und der Estrich im Dachgeschoss wird zum Studio mit Küche und Ausblick auf den Hafen. Die Zahl der Hotelzimmer reduziert sich damit von 18 auf 12.
Gekauft hat die Barosa AG auch die «Altstadt» in Arbon. Das Restaurant ist seit dreieinhalb Jahren zu. Wenn alles wie geplant läuft, gehen bereits Anfang Jahr wieder die Lichter an. Sie seien mit einem Inder im Gespräch, der Spezialitäten aus seinem Heimatland auf den Teller bringen wolle und bereits früher in der weiteren Regionen gewirtet habe, sagt Schwerzmann. Umbauten seien nicht vorgesehen.
Die Hotelzimmer der ehemaligen Bedhub Swisslodge AG in den Obergeschossen der Liegenschaft vermietet eine von Schwerzmann und anderen gegründete Betreibergesellschaft bereits seit längerem. «Es ist im Sommer super gelaufen. Wir waren praktisch immer ausgebucht», sagt der Unternehmer. Sie seien sehr zufrieden.