Das Thema «Zukunft des Gemeindehauses» mobilisiert die Einwohner von Hauptwil-Gottshaus. Fast 100 Personen liessen sich die Ausgangslage erklären und über mögliche Lösungen informieren.
HAUPTWIL. Gleich zu Beginn der Infoveranstaltung im Kleinsaal der Mehrzweckhalle war Gemeindeammann Matthias Gehring am Dienstagabend bemüht, Gerüchten den Wind aus den Segeln zu nehmen: «Es ist mir ganz wichtig zu sagen, dass das Gemeindehaus noch nicht verkauft ist und sich der Gemeinderat auch noch für keine Lösung entschieden hat.» Zudem räumte Gehring ein, dass es innerhalb der Behörde ganz unterschiedliche Meinungen gebe.
Das Gemeindehaus ist in energetischer Hinsicht nicht mehr zeitgemäss. Zudem sind das Raumangebot und der Grundriss problematisch. Der Gemeinderat Hauptwil-Gottshaus hat sich daher Gedanken darüber gemacht, wie die Situation verbessert werden könnte. Laut Gehring sind drei Optionen geprüft worden: die Umnutzung des Industriegebäudes der Firma Kiwag, die Dislozierung ins Haus Zur Rose und der Umbau des bestehenden Gemeindehauses. Die erstgenannte Variante wäre nur im Baurecht möglich gewesen und sei deshalb fallengelassen worden, erklärte Gehring.
Der Gemeindeammann legte die Vor- und Nachteile der beiden verbliebenen Optionen dar. Er gab zu bedenken, dass Umbau und Sanierung des heutigen Gemeindehauses in Etappen ausgeführt und finanziert werden könnten. Zudem würde man sich die Komplikationen eines Umzugs ersparen. Kauf und Umbau des Hauses Zur Rose würden eine hohe kurzfristige Investition erfordern und einen Verkauf des Gemeindehauses zur Folge haben. Für die Liegenschaft an der Hauptstrasse spreche unter anderem die klare Gebäudestruktur, das flexible Raumangebot und die hohe Wertvermehrung.
Die Variante «Gemeindehausneubau mit Werkhof und Feuerwehrdepot» scheitert gemäss Gehring am fehlenden Bauland und an den sehr hohen Kosten. Für einen alleinigen Gemeindehausneubau gebe es keinen geeigneten Standort. Zudem wären die Kosten identisch mit jenen für einen Umbau. Hinsichtlich der Finanzlage äusserte sich Gehring zuversichtlich. Berechnungen hätten ergeben, dass das zusätzlich benötigte Fremdkapital ohne Steuerfusserhöhung finanziert werden könnte.
In der Diskussionsrunde wurde die Frage nach der Zukunft der Gemeinde Hauptwil-Gottshaus gestellt. Gehring meinte dazu, dass der Trend, Gemeinden zu fusionieren, nachlasse. Ein Versammlungsbesucher wünschte, dass der Gemeinderat die Prioritäten anders setzen und die Bedingungen für das Bauamt und die Feuerwehr verbessern solle. Ein anderer Einwohner schlug vor, eine Umfrage durchzuführen. Die Zweifel an den Kosten für eine Adaptierung des Hauses Zur Rose versuchte Peter Dransfeld, vom Gemeinderat mit den Abklärungen beauftragter Architekt, zu entkräften.
Gehring kündigte an, dass der Gemeinderat nun aufgrund der gehörten Voten das weitere Vorgehen festlegen werde. Sollte die Entscheidung zugunsten der Option «Haus Zur Rose» fallen, werde man an der Gemeindeversammlung im Januar 2015 einen Kreditantrag von 25 000 Franken für die Projektierung stellen.