BISCHOFSZELL. Seit September steht das Vier-Sterne-Hotel Le Lion in Bischofszell unter der Leitung von Eva Baer Knüsel und Martin Knüsel. Das Ehepaar wechselte vom Steckborner See- und Parkhotel Feldbach in die Rosenstadt.
BISCHOFSZELL. «Mir war das Hotel Le Lion ein Begriff; ich war schon vorher hier und bewunderte die gelungene Symbiose von alt und neu», sagt Martin Knüsel. Die Zimmer seien wunderschön und für den geglückten Umbau verdiene der Besitzer der Liegenschaft, Frederick Bietenholz, ein dickes Kompliment. Sein Vater, ein ehemaliger Baumeister, den er um Rat gefragt habe, sei von der Liegenschaft ebenfalls begeistert gewesen. Auch Eva Baer Knüsel, die Ehefrau des neuen Pächters, schwärmt: «Wir haben uns in dieses Haus richtiggehend verliebt.»
Die Umstände, die das Ehepaar zur Übersiedlung nach Bischofszell veranlasst haben, waren alles andere als erfreulich. «Es gab Differenzen mit dem neuen Verwaltungsratspräsidenten, die Chemie stimmte nicht», spricht Martin Knüsel Klartext. Zudem seien sie aufgefordert worden, sich von ihrem Hund zu trennen. «Das war für uns eine unannehmbare Bedingung», sagt Eva Baer Knüsel.
Das Ehepaar zog die Lehren aus dieser Erfahrung und entschloss sich, an einer neuen Wirkungsstätte nur als Pächter zu arbeiten. «So ist die Identifikation mit dem Betrieb viel grösser», argumentiert Martin Knüsel, und seine Gattin ergänzt: «Wir pachten das Hotel Le Lion nicht, wir adoptieren es gewissermassen.» Von dieser Verbundenheit profitieren die Gäste. «Persönliche Kontakte und eine familiäre Atmosphäre sind mir wichtig», betont der Pächter.
Die Begeisterung über das Ambiente am Grubplatz hat Martin Knüsel nicht daran gehindert, auch die Schwachstellen zu sehen. Er vermisst ein Gesamtkonzept für das Hotel, das Restaurant und die Bar. «Es ist unsere vordringliche Aufgabe, diese drei Bereiche organisatorisch zusammenzuführen.» Es müsse für die Gäste ersichtlich sein, dass es sich um einen einzigen Betrieb handle. Knüsel ist überzeugt dieses Ziel zu erreichen, denn die Mitarbeiter seien qualifiziert und motiviert. Er habe die gesamte Belegschaft übernommen und keine einzige Kündigung ausgesprochen.
Verbessern möchte Knüsel den Ruf des Restaurants. Es soll künftig im Stile einer französischen Brasserie mit entsprechendem Angebot geführt werden. Auch die Belegung der 17 Hotelzimmer könne noch optimiert werden. Von Montag bis Freitag sei diese gut, nicht aber am Wochenende.
Eva Baer Knüsel und Martin Knüsel haben sich in Bischofszell gut eingelebt. Sie seien herzlich empfangen worden, betonen sie. Seine ersten Eindrücke fasst das Ehepaar so zusammen: «Die Stadt ist ruhig und übersichtlich, was sich positiv auf die Lebensqualität auswirkt.» Es lebten hier Menschen, die bereit seien, sich zu engagieren. So könne den Einwohnern, vor allem auf kultureller Ebene, viel geboten werden.