Wiedergewählt und bald muss er zurücktreten

Thomas Merz hat im Bezirk Weinfelden für die CVP die meisten Stimmen geholt. Seine Freude über die Wiederwahl in den Kantonsrat ist allerdings getrübt. Merz wird im Herbst seine Stelle wechseln. Er wird Fachverantwortlicher für Medienbildung an der Pädagogischen Hochschule Thurgau in Kreuzlingen.

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Thomas Merz hat im Bezirk Weinfelden für die CVP die meisten Stimmen geholt. Seine Freude über die Wiederwahl in den Kantonsrat ist allerdings getrübt. Merz wird im Herbst seine Stelle wechseln. Er wird Fachverantwortlicher für Medienbildung an der Pädagogischen Hochschule Thurgau in Kreuzlingen.

Formell ist er dann ein Kantonsangestellter. Und als Kantonsangestellter ist es ihm gemäss Thurgauer Verfassung untersagt, Mitglied des Grossen Rates zu sein. Das hat zur Folge, dass er zurücktreten muss. Thomas Merz geht davon aus, dass dies, unter Einbezug einer Übergangsfrist, Ende Jahr der Fall sein wird. «Dass ich nach einem solchen guten Wahlresultat die Legislatur nicht abschliessen kann, schmerzt besonders», sagt Merz. «Aber der Tod meiner Frau brachte eine so tiefgreifende Veränderung in mein Leben, dass ich die notwendigen Konsequenzen für unsere Familie ziehen muss und will.» Einer dieser Konsequenzen ist der Stellenwechsel von der Pädagogischen Hochschule Zürich in den Thurgau. «Durch den kürzeren Arbeitsweg bleibt mir mehr Zeit für meine Familie.»

Wie Merz sagt, sei der Stellenwechsel kurzfristig gekommen. «Der Entscheid fiel zu einem Zeitpunkt, als die Wahlvorbereitungen wie der Druck der Prospekte und Plakate bereits abgeschlossen waren. Hätte ich es früher gewusst, wäre ich nicht mehr zur Wahl angetreten.»

Tritt Merz Ende des Jahres aus dem Kantonsrat, dürfte Astrid Ziegler, Bankfachfrau aus Birwinken, seine Nachfolge antreten. Denn sie figuriert auf der Liste der CVP als Nichtgewählte mit den meisten Stimmen. Für Thomas Merz ist sein politisches Engagement damit aber nicht gelaufen. Sollte sich eine Verfassungsänderung durchsetzen, damit es auch Kantonsangestellten erlaubt ist, im Grossen Rat mitzuwirken, kann sich der Weinfelder vorstellen, wieder zu kandidieren.

In der Regel ist es so, dass die nicht gewählte Person mit den meisten Stimmen nachrückt, wenn ein Mitglied des Grossen Rates vorzeitig zurücktritt. Bei den anderen Parteien haben folgende nicht gewählten Personen die meisten Stimmen: für die EDU Marlise Bornhauser, Weinfelden; für die Grüne Partei Reto Frei, Weinfelden; für die SP Hannes Bär, Riedt-Erlen; für die EVP Hansjörg Haller, Hauptwil; für die BDP Jürg Schumacher, Märstetten; für die FDP Brenda Mäder, Weinfelden; für die SVP Hans Eschenmoser, Weinfelden, und für die Grünliberalen ist es Dominik Büeler, Kradolf. (urb)