WEINFELDEN: «Schule sollte vorbildlich bauen»

Die Versammlungen beider Schulgemeinden haben die Budgets 2018 deutlich angenommen. Die Pläne für einen eingeschossigen Kindergarten mitten im Zentrum sorgten für grosse Kritik.

Sabrina Bächi
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Sabrina Bächi

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@thurgauerzeitung.ch

Ein Abend, zwei Versammlungen: die Unterschiede hätten nicht grösser sein können. Beat Gähwiler, Präsident der Sekundarschulgemeinde, bringt alle Abstimmungen, inklusive einem Kreditantrag über 165000 Franken für den Bau einer Metallwerkstatt, einstimmig durch und schliesst die Versammlung im Rathaus nach knapp einer Stunde. Währenddessen die Versammlung der Primarschulgemeinde fast doppelt so lange dauerte. Nicht nur das. Präsident Thomas Wieland muss bei beiden Kreditanträgen am Mittwochabend viele, vor allem kritische, Stimmen entgegennehmen.

Der Planungskredit für den Neubau des Kindergartens Falkenstrasse gibt am meisten zu Reden. Dabei steht der Kreditbetrag von 175000 Franken nicht im Zentrum der Diskussion. Hauptkritikpunkt: Die Behörde will einen einfachen und günstigen Weg beschreiten und den neuen Kindergarten nach dem Modell deren beim Martin-Haffter-Schulhaus bauen. Dabei, so die Kritiker, sei das Grundstück mit einem nur eingeschossigen Bau zu wenig ausgenutzt. «Die Schule soll beim verdichteten Bauen im Zentrum ein Vorbild sein», moniert etwa Manuel Strupler. In die Höhe bauen, verdichten, kombinieren beispielsweise mit dem Schulsekretariat. Das sind die Forderungen. Auch Marcel Preiss findet, dass dreistöckig gebaut werden soll. «Es gibt in Zürich ein Modell, dass immer wieder mit Modulen erweitert werden kann. So etwas sollte man auch hier prüfen.» Mehrfach fällt der Wunsch nach einem Gebäude, dass später in die Höhe ausgebaut werden könnte. Wieland weist darauf hin, dass Kindergärtner ein anderes Bedürfnis an die Umgebung haben: «Die Kinder brauchen Platz und viel Grün um sich optimal zu entwickeln.» Zudem käme das Projekt teuerer, wenn wieder ein Wettbewerb für ein neues Gebäude ausgeschrieben werden müsse.

Schliesslich plädiert Manuel Strupler dafür, den Kredit zurückzuweisen. Die Behörde soll zuerst alle baulichen Möglichkeiten prüfen. Die Abstimmung fällt dann aber doch zu Gunsten der Behörde aus – wenn auch denkbar knapp: 34 Ja zu 31 Nein-Stimmen bei drei Enthaltungen. Die Pläne vom Martin-Haffter-Kindergarten können also in der Falkenstrasse wiederverwertet werden. Die Volksabstimmung über den Baukredit folgt im September.

Stellungnahme zum Fussgängerstreifen

Nach der Abstimmung informiert Thomas Wieland über weitere Projekte der Behörden. Es geht um den neuen Lehrplan 21 und um den neuen Verbindungsweg für die Schüler zwischen Wilerstrasse und Industriestrasse. Dann informiert er die Anwesenden über zwei Feste, die dieses Jahr anstehen: Das Paul-Reinhart-Schulhause feiert am 5. Mai sein 50-Jahr-Jubiläum. Und das neue Elisabetha-Hess-Schulhaus soll Mitte September eingeweiht werden. «Nach so langer Bauzeit, wollen wir das Schulhaus gebührend feiern», sagt Wieland mit einem Lächeln. Im Zusammenhang mit dem neuen Schulhaus kommt der umstrittene Fussgängerstreifen bei der Bachtobelstrasse zur Sprache (unsere Zeitung berichtete). «Wir reichen beim Verwaltungsgericht eine Stellungnahme ein. Es ist klar: es braucht dort einen Streifen.»