WEINFELDEN: Hoch oben auf dem Dach

Zum drittenmal durfte die Gemeinde Weinfelden das Energiestadt-Label entgegennehmen. Regierungsrat Walter Schönholzer überreichte gestern das Zertifikat und lobte Weinfelden für die vorbildliche Infrastruktur im Bereich seiner Energiepolitik.

Sabrina Bächi
Drucken
Zur Verleihung des Energiestadt-Labels klettern die Gäste auf das Dach der neuen Lagerhalle der Romabau-Gerinox AG in Weinfelden. (Bild: Sabrina Bächi)

Zur Verleihung des Energiestadt-Labels klettern die Gäste auf das Dach der neuen Lagerhalle der Romabau-Gerinox AG in Weinfelden. (Bild: Sabrina Bächi)

WEINFELDEN. Sicheren Schrittes erklimmen Regierungsrat Walter Schönholzer, der Weinfelder Gemeindepräsident Max Vögeli und alle eingeladenen Gäste die Treppe auf das Dach der neuen Lagerhalle der Romabau-Gerinox AG. Die Sonne brennt aufs gekieste Flachdach, wo schon die Kartons voller Solarpanels stehen, als Regierungsrat Schönholzer der Gemeinde Weinfelden zur erneuten Verleihung des Energiestadt-Labels gratuliert.

Schönholzer lobt die grossen Ambitionen der Gemeinde im Bereich ihrer Energiestrategie. Die grosszügige finanzielle Unterstützung für energiefreundliche Projekte, die neuen Tempo- 30-Zonen und die kostenlose Energieberatung hätten dazu beigetragen, dass die Gemeinde Weinfelden bereits zum drittenmal die Auszeichnung «Energiestadt» entgegennehmen dürfe. Bezeichnend ist auch der Ort, der für die Übergabe des Labels gewählt wurde. Die Romabau-Gerinox AG verwirklicht zurzeit auf dem Dach ihrer Lagerhalle die grösste Photovoltaikanlage in Weinfelden.

Gold-Label als Ziel

Gemeinderat Thomas Bornhauser berichtete von dem erfreulichen Resultat, das die Gemeinde bei der dritten Prüfung erhalten hat. «71 Prozent aller Punkte wurden erreicht. Somit ist Weinfelden auf Platz 49 von 404 Schweizer Energiestädten und bewegt sich in einem guten Mittelfeld», sagte Bornhauser. In vier Jahren will Weinfelden das ambitiöse Ziel des Gold-Labels erreichen. «Private Initiativen, wie die der Romabau-Gerinox AG, sind ein erster Schritt für die Umsetzung dieses Ziels», sagte der Gemeinderat.

«Es ist eine grosse Anlage, die etwa 80 Einfamilienhäuser im Jahr mit Strom versorgen kann», sagte Luis Garabito von der Firma Windgate, die für den Bau der Solaranlage zuständig ist. Auch Wolfgang Vilsmeier, Verwaltungsratspräsident der Romabau-Gerinox AG, berichtete mit sichtlichem Stolz über sein grosses Projekt. «Es ist vor allem ein Energiesparprojekt. Mit LED-Lampen sparen wir zusätzlich Energie, und 80 Prozent des produzierten Stroms können wir gleich selbst brauchen.»

Nicht nur leere Worte

Die Vorbildfunktion, welche die Gemeinde mit dieser Auszeichnung übernehme, sei ganz wichtig, betonte Thomas Bornhauser. «Dem Weinfelder Bürger zeigt diese Auszeichnung, dass die Gemeinde ihre Entscheidungen auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit trifft.»

Auch im Privaten achten die Gemeinderäte wie auch Regierungsrat Walter Schönholzer auf ihren Energieverbrauch. «Wir haben schon lange eine Solaranlage auf dem Dach», sagt Schönholzer. Max Vögeli berichtet stolz: «Wir sind zu dritt mit dem Mobility-Auto gekommen.»