UTTWIL: Die Seeräuber sind los

In einer kleinen Nachbarschaft stossen vier neugierige Freundinnen und eine neue Nachbarin mit ganz viel Bananenschnaps aufeinander an. Die Theatergruppe Bodensee zeigte am Samstag das Stück «Pirate, ahoi».

Drucken
Bild: Sara Carracedo

Bild: Sara Carracedo

Im Wohnzimmer von Familie Bohner wütet der Putzteufel in Person durch die vier Wände. Mutter Silvia hat nämlich noch viel zu putzen, bevor ihre Freundinnen zu Besuch kommen. Denn obwohl das Haus steriler als jede Arztpraxis ist, darf es für die Lästerzungen keinen Staub mehr haben. Das Geputze nervt nicht nur Vater Peter, sondern auch Tochter Kerstin: «So wie du unser Badezimmer schrubbst, könnte man da jederzeit eine Herzoperation durchführen.»

Doch was noch viel nerviger ist, ist das Geläster der Freundinnen. Für Gesprächsstoff bei den Frauen sorgt dieses Mal der Einzug einer neuen Nachbarin, welche aus purer Neugierde kurzerhand zum Kaffeeklatsch eingeladen wird. Die Neue in der Runde überrascht die sonst so spiessigen Frauen mit einem mysteriösen Koffer und einem noch geheimnisvolleren Kanister.

Bild: Sara Carracedo
6 Bilder
Bild: Sara Carracedo
Bild: Sara Carracedo
Bild: Sara Carracedo
Bild: Sara Carracedo
Bild: Sara Carracedo

Bild: Sara Carracedo

«Wir haben selber Tränen gelacht»

Doch das war noch lange nicht die Kirsche auf der Spass-Sahne, denn was die alte Truhe inmitten des Wohnzimmers bedeutet und was es mit den Piraten auf sich hat, erfährt man erst zum Schluss.

Von rund 20 Stücken entschied sich die Theatergruppe Bodensee für die Komödie «Pirate, ahoi» von Andreas Wening. «Nicht nur, weil wir schon beim Lesen des Stücks Tränen gelacht haben, es passt auch von der Besetzung perfekt zu unserer Gruppe» schwärmt Jacqueline Marquart, Regieassistentin. Oft gäbe es auch sehr tolle Stücke, die aber aufgrund des aufwendigen Bühnenbildes für die Theatergruppe nicht realisierbar seien, erklärt Marquart. Für den Schwank übten die Schauspieler seit Oktober jeweils zweimal wöchentlich.

Für Schauspieler Florian Kern als Vater Peter gab es vor allem eine technische Herausforderung mit der Maske: «Einmal bekomme ich eine Torte ins Gesicht geschlagen. Wir haben lange nach einem sahneähnlichem Material gesucht, das nicht so übel riecht und sich nicht so schlimm anfühlt.» Das Stück hatte aber nicht nur für die Schauspieler versteckte Tücken, sondern auch für die Technik: «Es war eine Herausforderung, die Geräusche so zu steuern, dass der Zuschauer das Gefühl hat, das Geräusch kommt wirklich von links aus der Küche, oder der Schrei kommt jetzt von rechts aus dem Garten», verrät Martin Stierle, Techniker der Theatergruppe.

Weitere Aufführungen finden am 31. März und 1. April in der Mehrzweckhalle in Uttwil statt.

Sara Carracedo

romanshorn@thurgauerzeitung.ch