Die Gemeindekanzlei Ermatingen wird umgebaut. Es hat sich herausgestellt, dass die Decken des Eingangs- und Bürobereichs mit Mineralfasern belastet sind.
Ermatingen. Mit Schutzanzügen und Atemschutz gehen die Fachleute in der Ermatinger Gemeindekanzlei ans Werk. Ringsum ist alles mit Folien abgedeckt. Die Demontage der mineralfaserbelasteten Decken im Eingangs- und Bürobereich erfordert diese Massnahmen. «Es hat sich erst in der letzten Planungsphase im Zusammenhang mit den Schalterumbauten herausgestellt, dass die Deckenplatten belastet sind», erklärt der Gemeindeammann Martin Stuber.
Das war im vergangenen Herbst, eingebaut wurden die belastenden Materialien 1969. Damals wurde das Rathaus gebaut, so Erich Brunner, Leiter der technischen Gemeindebetriebe: «Bis zum Jahr 1972 wurden teilweise asbesthaltige Produkte verbaut. Auf den Verdacht hin, dass diese Deckenplatten auch belastet sein könnten, liess die Behörde eine Probe nehmen und gab diese in ein spezialisiertes Labor zur Untersuchung.» Mit Hilfe der Röntgenmikroanalyse wurde so die chemische Zusammensetzung der Fasern ermittelt.
Die Proben der Pavaroc-Decke im Erdgeschoss enthielten zwar kein Asbest, aber Mineralfasern, die bei einer Beschädigung freigesetzt werden können. Das Laborergebnis gab den Ausschlag für die Sanierung der Decke durch eine Spezialfirma. Nach der Entfernung der weissen Deckenplatten werden noch Luftmessungen mit speziellen Filtern durchgeführt, um sicherzugehen, dass keine Mineralfasern über die Atemluft in die Lunge gelangen und sich dort festsetzen.
Während der Demontage der mineralfaserbelasteten Decke blieb das Rathaus bis 28. Januar geschlossen. Die Angestellten arbeiten während der gesamten Umbauzeit bis 20. Februar im Obergeschoss beziehungsweise in den vom Umbau nicht betroffenen Räumen. Die Schalterhalle wird neu gestaltet. «Unsere Kunden müssen auf Augenhöhe mit unseren Angestellten kommunizieren können», betont Gemeindeammann Martin Stuber. Die Kosten für den Umbau inklusive Mehraufwand durch die belasteten Decken belaufen sich auf 120 000 bis 130 000 Franken.