Stein kommt ins Rollen

Der Steingarten an der Grabenstrasse erregt die Gemüter. Der Stadtrat hat entschieden, ein neues Konzept auszuarbeiten. Als Sofortmassnahme wurden die Steine zurückversetzt.

Urs Bänziger
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Steine des Anstosses: Am Steingarten entlang der Grabenstrasse in Bischofszell scheiden sich die Geister. (Bild: Nana Do Carmo)

Steine des Anstosses: Am Steingarten entlang der Grabenstrasse in Bischofszell scheiden sich die Geister. (Bild: Nana Do Carmo)

Bischofszell. Seit das «Tagblatt» Ende Oktober des Vorjahrs über den Steingarten an der Grabenstrasse berichtet hat, sind bei der Bischofszeller Stadtbehörde zahlreiche Reaktionen eingegangen. Die Meinungen in der Bevölkerung seien geteilt, hält der Stadtrat fest. «Die einen finden den Steingarten mit integriertem Rosenbeet sehr schön, die anderen sehen in den grossen Steinen eine potenzielle Unfallgefahr und fordern die sofortige Beseitigung.» Aufgrund der Reaktionen aus der Bevölkerung hat der Stadtrat entschieden, ein neues Konzept zur Gestaltung des Randstreifens auszuarbeiten. «Der Stadtrat nimmt die Bedenken und Ängste eines Teils der Bevölkerung sehr ernst», lautet die Begründung.

Gefahr zu gross?

Als Sofortmassnahme sind die Steine inzwischen vom Strassenrand zurückversetzt worden. «Das waren die Empfehlung und der Wunsch der Verkehrskommission», sagt deren Präsident, Stadtrat Fritz Hochstrasser. Jetzt werde wenigstens der gesetzliche Minimalabstand eingehalten. Ginge es nach Hochstrasser, müssten die Steine lieber heute als morgen gänzlich vom Strassenrand verschwinden. Seine persönliche Meinung sei, dass die Steine eine zu grosse Gefahr darstellen. Dieser Ansicht ist auch Urs Knöpfli. Ihm wurde das Bischofszeller Ehrenbürgerrecht verliehen, weil er sich über Jahrzehnte für den örtlichen Rettungsdienst engagierte.

Ziel: Sicherheit für alle

Entgegen anderen Behauptungen hätten sich an der Grabenstrasse schon etliche Velounfälle ereignet, betont Urs Knöpfli. Er habe zwar Verständnis dafür, dass man den Fussgängerdurchgang auf dem Trassee des früheren Trottoirs verhindern wolle, aber müssen es gleich solch kolossale, gefährliche Hindernisse sein? «Schliesslich müssen die Steine ja keine Panzersperre ersetzen.»

Ob die Steine ganz oder nur teilweise entfernt werden, sei offen, sagt Stadtrat Boris Binzegger. Zusammen mit Bauverwalter Ernst Schönenberger ist er mit der Ausarbeitung des neuen Gestaltungskonzepts betraut worden. Um die Gefährlichkeit des Gefälles an der Grabenstrasse beurteilen zu können, werde die Unfallstatistik herangezogen.

Ziel einer Gestaltungsänderung soll nach den Worten Binzeggers sein, sowohl für die Velofahrer als auch für die Fussgänger eine Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Binzegger will das neue Konzept Mitte bis Ende Februar seinen Stadtratskolleginnen und -kollegen vorlegen.