MÄRWIL. «Natura Güggeli» aus Märwil feiert das 15-Jahr-Jubiläum. Zu diesem Anlass hat sie extra eine App entwickelt. Schweizweit sind mittlerweile täglich drei Dutzend Grilleure in ihren charakteristischen Poulet-Wagen unterwegs.
Andelko Galic betreibt einen Verkaufswagen der «Natura Güggeli». Damit steht er jede Woche an fünf verschiedenen Standplätzen in der Ostschweiz. «Ich habe ganz verschiedene Kunden, darunter Schüler, Arbeiter, Hausfrauen, Senioren und Pendler.» Er verkaufe ihnen gerne Güggeli und: «Sie freuen sich jeweils, wenn ich da bin.» Der Kreuzlinger ist seit acht Jahren einer von den 35 Franchisepartnern von «Natura Güggeli». Das heisst, er ist nicht angestellt, sondern selbständig tätig. Er bekommt aber das komplette Geschäftskonzept und die Ausrüstung zur Miete.
«Wenn man sein eigener Chef ist, dann will man ein gutes Produkt herstellen», erklärt Louis Fässler, Geschäftsleiter der «Natura Güggeli», die Wahl des Franchisesystems. Die Güggeliwagen haben ihren Ursprung in Deutschland, seit 15 Jahren gibt es sie nun aber auch in der Schweiz.
Zu diesem Jubiläum hat die «Natura Güggeli» einen Wettbewerb mit Rubbellosen organisiert, bei dem man halbe Poulets und Chips gewinnen kann. «Um auch das junge Publikum anzusprechen, haben wir eine App entwickelt, mit der man teilnehmen kann.» Zudem lassen sich damit die aktuellen Standorte der Grillwagen in der Nähe bestimmen. Bisher sei sie etwa 4500mal heruntergeladen worden.
In der Zentrale von «Natura Güggeli» in Märwil arbeiten nur drei Angestellte. Der Geschäftsführer, ein technischer Berater, der die Probleme der Verkaufspartner löst, und jemand, der sich um Anfragen fürs Catering kümmert. Die 35 Güggeliwagen stehen an verschiedenen Orten in der ganzen Schweiz. «Wir haben 180 Standplätze. Wir haben darauf geachtet, das es Orte sind, wo Leute täglich unterwegs sind. Zum Beispiel bei Poststellen oder bei Bäckereien», erklärt Louis Fässler.
Etwa 90 Poulets verkauft jeder Grilleur pro Tag. Daneben werden Getränke, Bratkartoffeln, Saucen und Chips angeboten. Die Verkaufswagen mit dem markanten Güggeli auf dem Dach wurden in Deutschland in Zusammenarbeit mit einem Partner entwickelt. «Für mich sind sie wie eine mobile Küche, mit der entsprechenden Ausrüstung», sagt Fässler.
Das Fleisch, das in den Wagen verkauft wird, sei rückverfolgbar bis zum Bauern. Es sei zwar nicht biozertifiziert, aber dennoch frei von Antibiotika und Hormonen. «Die Poulets, die wir verkaufen, beziehen wir bei der Frifag», sagt Louis Fässler. Die Frifag, welche ihren Sitz ebenfalls in Märwil hat, ist der Mutterkonzern der «Natura Güggeli». «Wir gehören zur Obermühle Boswil, von der wir auch unser Futter beziehen», sagt Andi Schmal, Geschäftsleiter der Frifag in Märwil.
«Für uns gehören die Bauern mit zur Organisation, über 100 arbeiten exklusiv für uns», sagt Schmal. Die Bauern bekommen Küken, welche sie nach einem besonders tierfreundlichen Stallhaltungssystem aufziehen. «Das bedeutet, die Hühner haben einen grossen Auslauf – und das auch im Winter.» Die Hühner werden dann in Märwil geschlachtet und verarbeitet. Danach werden die Poulets gewürzt und dann an die Güggeliwagen verteilt. «Vom Futter bis zum fertigen Güggeli, alles läuft über die Frifag.»