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ROMANSHORN. Die Schweizer IndyCar-Pilotin Simona De Silvestro hatte am Samstag im Autobau in Romanshorn ihren grossen Auftritt. Und der Thurgauer Rennfahrer Eugen Strähl wurde auf der «Wall of Fame» verewigt.

Martin Sinzig
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Simona de Silvestro ist Schweizerin und 23 Jahre alt: Sie fährt in ihrem IndyCar mit 380 km/h in die Kurven. (Bild: Nana do Carmo)

Simona de Silvestro ist Schweizerin und 23 Jahre alt: Sie fährt in ihrem IndyCar mit 380 km/h in die Kurven. (Bild: Nana do Carmo)

Seit Samstag prangen zwei neue Namen auf der «Wall of Fame» im Autobau. Für Fredy Lienhard war es eine doppelte Freude, seinem Thurgauer Kollegen Eugen Strähl, «einem schnellen Rennfahrer und ehemals aktiven Mitglied des Lista-Racing-Teams», diese Ehre zukommen zu lassen. Der heute 67-Jährige war 30 Jahre lang aktiver Rennfahrer und gehörte zu den ersten Fahrern des Sauber-Rennsportteams.

…und Claude Sage

Als Rennsportlegende geehrt wurde auch der Waadtländer Claude Sage. Er war von 1957 bis 1965 als Motorsportler aktiv und war später Berater des Honda-Rennprogramms. 2005 wurde Sage Präsident des Auto-Salons Genf; und seit 2007 ist er Administrator des Circuit Paul Ricard.

Allen hat aber eine Frau an diesem Samstag die Show gestohlen: Simona De Silvestro, die junge Schweizer Rennsporthoffnung. Sie enthüllte zusammen mit Fredy Lienhard und mit Keith Wiggins, dem Besitzes des HVM Racing Teams, das IndyCar, mit dem sie 2010 den Titel als «Indy 500 Rookie of the year» eingefahren hatte. Damit wird die Erlebniswelt im Autobau um eine besondere Attraktion reicher.

Grösser, schwerer und schneller

Die US-amerikanische IndyCar Series ist das amerikanische Gegenstück zur Formel 1. Die Autos sind aber grösser, schwerer und schneller. Es brauche schon Mut, mit 380 Kilometern pro Stunde in die Kurve zu gehen, verrät die 23jährige Pilotin. Die Unfälle im laufenden Jahr hatten ihr zugesetzt. «Ich bin erwachsener geworden. Ich habe aber auch gemerkt, dass ich wirklich für den Rennsport leben will.»

Im Training zum Indianapolis- 500-Rennen erlitt die junge Pilotin De Silvestro einen schweren Unfall. Sie konnte sich zwar nach einem Überschlag aus eigener Kraft aus ihrem brennenden Fahrzeug befreien, doch trug sie Brandverletzungen an den Händen davon. Die Saison schloss sie auf Platz 20 der Fahrerwertung ab.

2012 mit Lotus-Motoren

In der nächsten Rennsaison wird Simona De Silvestro mit neuen Motoren von Lotus starten und dabei als Testfahrerin bei der Entwicklung der Rennfahrzeuge mitwirken. Die ersten Fahrten beginnen in wenigen Tagen. «Es wird eine gute Saison werden», zeigt sich De Silvestro zuversichtlich. Das meint auch Fredy Lienhard, der die Leistung der Fahrerin, ihren Mut und ihr Durchhaltevermögen ausdrücklich lobte.