Sie bauen Brücken

Angehörige des Zivilschutzes der Region AachThurLand proben im WK für den Ernstfall. Statt blosse Trockenübungen abzuhalten, erstellen Pioniergruppen in Schönenberg einen Verbindungsweg mit Brücke und reinigen den Kanal.

Hannelore Bruderer
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Pioniere der Zivilschutzregion AachThurLand montieren eine Treppe. (Bild: Hannelore Bruderer)

Pioniere der Zivilschutzregion AachThurLand montieren eine Treppe. (Bild: Hannelore Bruderer)

Schönenberg. Ein kurzer, aber heftiger Regenschauer hat die Böschung vom ehemaligen Parkplatz Klein Rigi hinunter zum Rootbach aufgeweicht und rutschig gemacht. Davon unbeeindruckt legen dort 30 Pioniere des Zivilschutzes der Region AachThurLand einen Wanderweg zum Mühliweiher an.

Werkhof leistete Vorarbeit

Inmitten der Zivilschützer steht Paul Keller, Leiter des Werkhofs. Er hat den Überblick über das Unternehmen, hilft bei der Koordination und legt selber Hand an. In den Wochen zuvor hat er mit seinem Team Bäume und Büsche gerodet, den Weg freigelegt und Betonsockel für die neue Brücke gegossen. Der Zivilschutz hilft nun, das Projekt fertigzustellen. Kernstück der neuen Verbindung ist die Brücke über den Rootbach. Als erstes wurden dafür zwei 280 Kilogramm schwere Eisenträger zum Bach getragen. «Wenn mehrere anpacken, ist das eine einfache Sache», sagt Zugführer Oliver Bolt. Er ist froh, dass der Zivilschutz die Arbeit am neuen Weg übernehmen konnte. «Die Mannschaft ist motivierter, wenn wir im WK etwas machen dürfen, das Bestand hat.» Während ein Teil der Männer die Lärchenholzbretter für den Brückenboden und das Geländer montieren, bauen andere beidseits der Brücke Treppenstufen ein. Dazu werden Holzbretter eingelassen, mit Pfählen verankert und mit Kies aufgefüllt und verdichtet.

Gelerntes umsetzen

Marco Grau stützt sich für eine kleine Verschnaufpause aufs neu angebrachte Brückengeländer. «So ein Einsatz ist eine gute Abwechslung. Was wir bei der Ausbildung über den Umgang mit den Maschinen gelernt haben, können wir hier gleich anwenden.» Dann packt er eine Schaufel und hilft bei der Treppe Kies schippen.

Sacha Derron, Leiter Bau der Gemeinde Kradolf-Schönenberg, hat das Projekt «Wegverbindung Parkplatz Klein Rigi bis Mühliweiher» ausgearbeitet. Die Gemeinde rechnet mit Bruttokosten von insgesamt 27 000 Franken.

Von Schlamm befreien

Im Kanal beim Schwimmbad ist ein weiterer Pionierzug im Einsatz. Damit das Wasser im Kanal wieder besser fliesst, wird er vom Schlamm und den darin wuchernden Pflanzen befreit. Für die grobe Arbeit wird ein Bagger eingesetzt. In Handarbeit erledigen die gut ein Dutzend Männer vom Zivilschutz den Rest.

«Wir entfernen die übriggebliebenen Verwachsungen, trimmen die Uferböschungen, führen das Grüngut der Kompostieranlage zu und reinigen am Schluss die verschmutzte Strasse», umreisst Gruppenführer Jürg Hubacher in groben Zügen die Arbeit seines Zuges.

Mit der Leistung zufrieden

Die Vizekommandanten Reto Leumann aus Kümmertshausen und Max Steiner aus Frauenfeld sowie Kommandant Paul Gubler aus Kradolf ziehen eine positive Bilanz. «Die motivierten Zivilschützer tragen einen grossen Teil zum Sicherheitsverbund AachThurLand bei. Wir sind für den Ernstfall gerüstet.»