SULGEN. Die Sulger Primarschulbehörde spricht sich für einen Verkauf des Kindergartens Kapellenstrasse aus. Der Erlös soll dazu beitragen, die dringend nötige Sanierung oder einen Neubau des Kindergartens Gartenstrasse zu finanzieren.
Am 12. Juni entscheiden die Stimmberechtigten an einer ausserordentlichen Schulgemeindeversammlung darüber, ob der Kindergarten-Standort Kapellenstrasse verlassen und die 2300 Quadratmeter grosse Parzelle verkauft wird. Interessenten gibt es bereits: Die Freie Evangelische Gemeinde (FEG) Sulgen will ihre Räume an der Kapellenstrasse erweitern und die Politische Gemeinde Sulgen die benachbarte Sportanlage Auholz arrondieren.
Für die Schulbehörde stand seit längerem fest, dass der Kindergarten Kapellenstrasse umfassend saniert werden müsste, um ihn weiterhin für schulische Zwecke nutzen zu können. Im letzten Winter habe sich das drastisch gezeigt, erklärt Schulpräsident Ernst Ritzi: «Das Wasser, das über das defekte Flachdach ins Gebäude eindrang, zwang uns, den Betrieb dort einzustellen.» Seit Anfang Februar werde dieser Kindergarten für Fremdsprachige im umfunktionierten Werkraum des Schulhauses Auholz geführt. Ritzi betont, dass es sich dabei um ein Provisorium handle. «Nach der Sanierung oder einem Neubau des Kindergartens Gartenstrasse sollen die fremdsprachigen Kinder dort Aufnahme finden.»
Die Schulbehörde hat nach den Worten ihres Präsidenten die Frage «Sanierung oder Verkauf des Kindergartens Kapellenstrasse» eingehend diskutiert. Den Kostenaufwand für eine Totalsanierung des Gebäudes beziffert Ritzi mit rund 420 000 Franken. Im Hinblick auf die ebenfalls dringende Sanierung des Kindergartens Gartenstrasse habe man sich dafür entschieden, den Standort an der Kapellenstrasse aufzugeben und der FEG sowie der Politischen Gemeinde ein Kaufangebot zu machen. «Der Erlös sollte einen namhaften Beitrag an die Ersatzbeschaffung eines Kindergartens an der Gartenstrasse ergeben», führt der Schulpräsident aus.
Diese Bedingung ist mittlerweile erfüllt, haben die beiden Interessenten den von der Schulbehörde vorgeschlagenen Kaufpreis doch akzeptiert: Die FEG, welche den Grossteil des Grundstücks sowie das darauf erbaute Gebäude erwerben würde, wäre bereit, 240 Franken pro Quadratmeter zu zahlen, die Politische Gemeinde müsste die Hälfte dieses Betrags aufbringen. Daraus ergäbe sich für die Primarschulgemeinde Sulgen ein Gesamterlös von 480 000 Franken.
Damit der Verkauf zustande kommt, bedarf es noch der Zustimmung zweier Vertragsparteien. Die FEG entscheidet Ende April an einer Mitgliederversammlung über den Landkauf, die Primarschulgemeinde tut dies an der eingangs erwähnten ausserordentlichen Gemeindeversammlung. An dieser will die Schulbehörde auch einen Projektierungskredit für die Sanierung oder einen Neubau des Kindergartens Gartenstrasse beantragen.
In der Politischen Gemeinde hat der Gemeinderat die Kompetenz, über den Landerwerb zu entscheiden. Unter Vorbehalt der Zustimmung seitens der beteiligten Vertragsparteien hat die kommunale Behörde bereits grünes Licht für den Kauf des kleineren Parzellenstücks gegeben.