ARBON. Im Schöntal ist durch die Entwicklung im Saurer WerkZwei das Mietprovisorium keine Option für die Zukunft. Die Primarschulbehörde sieht sich bestärkt, mit dem Schulhausprojekt im Seegarten auf dem richtigen Weg zu sein.
Dem Landkauf stimmten vor zwei Jahren 72 Prozent der Primarschulbürger zu, dem Projektierungskredit von 920 000 Franken im Juni 2013 sogar 74 Prozent. Folgerichtig soll – nach sorgfältiger Planung – am 18. Mai der Baukredit für das Seegarten-Schulhaus ihre Gnade finden. Das hofft die Schulbehörde, die mit Präsidentin Regina Hiller und Raphael Künzler (Bau) über die Vorlage orientierte.
Die Botschaft ist in Arbeit. Am 29. April liefert die Schulbehörde an einer Orientierungsversammlung (im Mehrzwecksaal Bergli) weitere detaillierte Informationen – kombiniert mit einer Ausstellung von Modell und Plänen im Foyer. Um sie einerseits vom Bauprojekt zu überzeugen – und auch, um aufzuzeigen, dass sich die PSG beim notwendigen dritten Primarschulzentrum im Seegarten auf kein finanzielles Abenteuer einlässt. Da wird sie sich von der Sekundarschule abzugrenzen haben, die mit ihrem ambitiösen Bauprogramm in Schieflage geschlittert ist. Am 1. März wird Regina Hiller zufolge eine Infoseite aufgeschaltet (www.schulhausseegarten.ch).
Mit Kosten von rund 18 Millionen Franken plant die PSG – neben dem Stacherholz und dem Bergli – ein drittes gleichwertiges Schulzentrum im Nordwesten der Stadt zwischen See- und Romanshornerstrasse für rund 300 Schüler. Es dient einerseits als Ersatz für das gemietete Schöntal-Schulhaus. Zudem steigt der Raumbedarf, weil die Schülerzahlen in Arbon ab 2015 ansteigen werden. Das umfunktionierte ehemalige Saurer-Gebäude im Schöntal birgt sechs Klassenzimmer und verfügt über einen mickrigen Pausenplatz.
Das Schöntal-Schulhaus steht noch bis 2016 zur Verfügung. Zwischenzeitlich ist die HBW Winterthur neue Eigentümerin. Im Sog der Entwicklung des Saurer WerkZwei sind auch dort andere Nutzungen absehbar. Die Zeichen stehen klar auf Verdichtung. Die Textilstrasse wird künftig eine Durchgangsstrasse. Es bestünde keinerlei Erweiterungsmöglichkeit. Schon heute zahlt die Primarschulgemeinde deutlich mehr Miete als bei Vertragsabschluss. Abgesehen von der Entwicklung: «Eigentum ist immer auch günstiger als Miete» sagt Raphael Künzler.
Im Seegarten gibt es neun Klassenzimmer und die Möglichkeit, bei weiterem Bedarf aufzustocken. Der Kindergarten wird integriert. Mit maximal 50 Plätzen soll zudem – als Premiere in Arbon – mit der Schulhauseinweihung auf das Schuljahr 2016/17 hin ein Tagesschulbetrieb aufgenommen werden. Eine zweckmässige Turnhalle, zugänglich über die Romanshornerstrasse, wird auch den Vereinen zur Verfügung stehen.
Öffentlich zugänglich ist ebenso ein grosszügiges, fast sechzig Meter langes grünes Spielband mit verschiedenen Spieleinrichtungen. Die Kinder in einem stark gewachsenen grossen Wohnquartier werden diese Spieloase auch ausserhalb der Schulzeit nutzen können. Diese öffentliche Grünzone innerhalb der Anlage ist verwoben mit einem Teil des bestehenden Baumbestandes. Sie könnte dann eine zusätzliche Bedeutung erlangen, sollte der Seestrasse-Spielplatz der Stadt dereinst einer Parkplatzerweiterung beim Hotel Seegarten weichen.