KREUZLINGEN. Vor zwei Jahren wurde der prämierte Kreuzlinger Hafenplatz durch Bauarbeiten beschädigt. Dass die Kratzer im Beton noch nicht verschwunden sind, sorgt für Kritik.
KREUZLINGEN. Am 18. Mai 2011 titelte unsere Zeitung: «Schlamm weg, Kratzer bleiben». Bei Baggerarbeiten im Schifffahrtshafen wurde damals der Hafenplatz beschädigt. Tonnenschwere Transporter hatten den Schlamm aus dem Hafenbecken über den Hafenplatz abgeführt. Obwohl die Lastwagen über spezielle Metallplatten fuhren, gab es böse Kratzer und Spuren in den hellen Betonplatten.
Der Schaden werde behoben, man werde nach der Reparatur nichts mehr sehen, versprachen Vertreter der Stadt. Bis heute ist allerdings nichts passiert.
Das kritisiert Maria Schneider, ehemalige SVP-Gemeinderätin (siehe Leserbrief rechts). Für sie ist klar, dass die verantwortliche Transportfirma für den Schaden aufkommen muss, schliesslich habe sie den Hafenplatz «zerstört». Kritik gibt es auch in Richtung Stadtrat. Schneider mutmasst, dass dieser mit der Angelegenheit überfordert sei oder – noch schlimmer – den Schadenverursacher absichtlich nicht zur Verantwortung ziehe.
Zuständig für besagten Schaden ist Stadtrat David Blatter. Er will auf die Vorwürfe von Maria Schneider nicht eingehen. Er bestätigt allerdings die «Pendenz». Der korrekte Weg sei aber, dass erst die gemeinderätliche Kommission für Werke, Bau und Umwelt informiert werde und erst dann die Öffentlichkeit. Blatter rechnet damit, dass er die Kommission im Herbst über das weitere Vorgehen orientieren kann. Untätig sei man in der Sache keineswegs gewesen. Man habe versucht, einzelne Platten zu flicken. Das Resultat sei nicht befriedigend gewesen. Tatsache sei auch, dass der Hafenplatz weitere Schäden, die nicht in Zusammenhang mit den Baggerarbeiten stünden, aufweise.
Ob Passanten die Schäden im Beton überhaupt auffallen, ist fraglich. Fabrizio Ribezzi, Wirt des Restaurants Alti Badi, sagt, bei seinen Gästen sei dies nie ein Gesprächsthema gewesen.
Der Kreuzlinger Hafenplatz, der vom Tessiner Landschaftsarchitekten Paolo Bürgi gestaltet wurde, erhielt 2003 den Designpreis des Schweizer Fernsehens und der Architekturzeitschrift «Hochparterre».