SALENSTEIN: 700 Kubikmeter Schlamm

Das Hafenbecken in Mannenbach ist von abgelagerter Seekreide befreit worden. Der tiefe Wasserstand wurde für die Baggerarbeiten genutzt. Nun steht noch die Sanierung der Stege an.

Nicole D’orazio
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Viel Arbeit für den Bagger: Im Hafenbecken von Mannenbach wurde eine grosse Menge Seekreide angespült. (Bild: PD)

Viel Arbeit für den Bagger: Im Hafenbecken von Mannenbach wurde eine grosse Menge Seekreide angespült. (Bild: PD)

Nicole D’Orazio

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@thurgauerzeitung.ch

In 16 Jahren hat sich viel Schlamm angesammelt. Im Hafen von Mannenbach wurde gut eine Woche lang ausgebaggert. «Wir haben den tiefen Wasserstand im Winter genutzt und einen Teil des Hafenbeckens trocken gelegt. So konnten wir rund 700 Kubik­meter Seekreide rausholen», sagt Lorenz Stopper, Gemeinderat von Salenstein, der für das Ressort Hafen zuständig ist. Dass sich Sediment ablagere, sei normal. Und es fülle den Hafen auf. Doch man habe letztmals vor 16 Jahren einen Teil des Beckens ausgebaggert. «Es war also höchste Zeit, etwas zu unternehmen. Der Schlick war mittlerweile eine Sicherheitsrisiko. Man sank ein. Und manche Boote hatten zu wenig Wasser unter dem Boden.» Man habe weder den gewachsenen Grund entfernt, noch das Becken vertieft, betont er.

Eine Spezialfirma hat zudem zwölf Proben genommen und getestet, ob der Schlamm belastet ist. «Der Kupferanstrich der Boote kann sich ablagern», erklärt Stopper. «Glücklicherweise ist das Sediment nicht belastet. Das ist auch für alle, die gerne hier baden, eine gute Nachricht.»

Der Schlamm wird nun in der Kläranlage Berlingen getrocknet. Er muss an Land entsorgt werden. Zum Beispiel in einer Kiesgrube oder einer Grüngutdeponie. «Im Obersee hätten wir den Schlamm einfach in tieferes Gewässer schieben können. Doch der Untersee ist dafür zu wenig tief», sagt der Gemeinderat.

Wer will, kann etwas Schlamm holen

Je nach Wetter trocknet der Schlamm relativ schnell. Stopper hofft, dass nicht die ganzen 700 Kubikmeter entsorgt werden müssen. «Das Sediment enthält viel Kalk und eignet sich daher als Dünger. Für Tomaten soll er sehr gut sein», sagt er. Er fände es schön, wenn Private oder auch Landwirte einen Teil des Schlamms im Garten oder auf den Feldern verwenden könnten. «Wer will, kann in der ARA Berlingen einfach etwas holen. Bei grösseren Mengen, soll man sich vorher bei mir melden.»

Die Arbeiten haben zwischen 40000 und 50000 Franken gekostet. Das sei im Unterhaltsbudget so vorgesehen. Stopper will die Situation im Hafenbecken nun im Auge behalten. «Wir warten nicht wieder 16 Jahre. Ich denke, es soll alle zwei bis fünf Jahre ausgebaggert werden.»

Nun sind die Roste an der Reihe

Ganz fertig sind die Arbeiten im Hafen aber noch nicht. Stopper möchte die Holzroste der Stege sanieren. Diese sind abgenutzt und verwittert. «Wir werden neu GFK-Gitterroste aus Polyester und Glasfaser verwenden. Diese sind nicht mehr rutschig und zudem witterungsbeständiger.»